«Tausend Ozeane» an der Limmat
Noch ist das Programm des vierten Zurich Film Festivals unter Verschluss. Doch bereits jetzt steht fest: Der Berner Spielfilm «Tausend Ozeane» von Luki Frieden feiert dort im Internationalen Wettbewerb seine Premiere.

Vor knapp zwei Wochen erhielt der Thuner Regisseur Luki Frieden positiven Bescheid. Jetzt ist es offiziell: Sein Drama «Tausend Ozeane» feiert am vierten Zurich Film Festival Premiere. Der mit dem deutschen Jungstar Max Riemelt («Die Welle») und der Schweizer Nachwuchshoffnung Joel Basman («Jimmie») besetzte Film läuft im Wettbewerb um das «Goldene Auge» – einer Konkurrenz, die bislang fast ausschliesslich internationalen Werken vorbehalten war.
Länger, teurer, komplexer
«Ich freue mich riesig», sagt Frieden, «an einem Festival dabei zu sein, das in den vier Jahren seines Bestehens einen gewaltigen Professionalisierungsschub erfahren hat.» Genau das liesse sich auch vom Regisseur selbst sagen. Gut vier Jahre Arbeit hat er in seinen 2,8 Millionen Franken teuren Spielfilm gesteckt, der von der plötzlichen Entzweiung zweier Freunde und einem dunklen Familiengeheimnis handelt. Im Gegensatz zu seinem Spielfilmdebüt «November» (2003) setzt Frieden in «Tausend Ozeane» zudem auf eine komplexere Erzählstruktur mit sich überlagernden Zeitebenen.
«Ich will Reaktionen»
Kein Wunder, brennt der Regisseur darauf, seinen Film endlich einem breiteren Publikum zu zeigen: «Ich brauche unbedingt Reaktionen von aussen», sagt er. Dabei schwingt allerdings auch eine Portion Vorsicht mit, wenn er zugibt: «Mit ‹Tausend Ozeane› ist es mir zuletzt so gegangen, wie wenn man sich selbst zu lange im Spiegel betrachtet. Irgendwann sieht man nur noch Mängel und Schwächen.» Ob solche Skepsis tatsächlich am Platz ist? Trotz Premierenfieber hat Frieden seinen Humor nicht verloren. Denn auf seine Erwartungen punkto Zuschauerzahlen angesprochen, meint er: «Nun, ich weiss inzwischen von vier Leuten, die sich den Film ganz sicher ansehen wollen.» Was darüber hinaus gehe, davon lasse er sich gerne überraschen. Understatement pur? Auch das ist bekanntlich eine Erwartungshaltung. Und im Falle eines Dramas, das sich mit Dämonen aus der Kindheit auseinandersetzt, möglicherweise nicht einmal die Schlechteste.
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