Kurzfilm der Woche: Er beweist, dass er kein Baby ist
Frédéric Mermoud zeigt in seinem von Jean-Jacques Rousseau inspirierten Kurzfilm «Du contrat social» einen kleinen Jungen, der sich Anerkennung verschafft.
Kinder können gemein sein. Der kleine Pierre, ein eigenbrötlerisch wirkender Junge mit einem Hasen auf dem Arm, bekommt das zu spüren. Die anderen Kinder auf dem Pausenplatz schliessen ihn aus. Sie lassen ihn nicht mitmachen bei ihren Spielen und beschimpfen ihn: «Hau ab, Kleiner!» Aber er will doch unbedingt mitspielen. Mit einer brutalen Aktion erkämpft er sich schliesslich den Respekt der anderen und beweist, dass er kein Baby ist.
In der Reihe «La faute à Rousseau» haben sich 55 Filmemacher mit dem in Genf geborenen Philosophen auseinandergesetzt (in der Reihe «Kurzfilm der Woche» von Redaktion Tamedia zeigten wir bereits «Goal» von Fulvio Bernasconi und «L'homme est-il bon?» von Basil Da Cunha). Regisseur Frédéric Mermoud hat sich schon während seines Studiums der Literatur viel mit Rousseau beschäftigt. Sein Kurzfilm «Du contrat social» trägt denselben Titel wie eines der Hauptwerke des Denkers, «Vom Gesellschaftsvertrag oder Prinzipien des Staatsrechts», in dem sich Rousseau mit der menschlichen Gemeinschaft und ihrer Organisation auseinandersetzt.
Daraus entnimmt Mermoud einen Satz, den er an den Schluss des Filmes stellt: «Die gesellschaftliche Ordnung entspringt nicht der Natur, sie ist auf Abmachungen gegründet.» Sein Film erinnert allerdings eher an Darwins Kampf ums Überleben und zeigt einen Schwachen, der sich auf Kosten eines noch Schwächeren in die Gemeinschaft einfügt.
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