Berlusconis Kulturminister boykottiert Filmfestival von Cannes
Ein italienischer Film über das Erdbeben in L'Aquila sorgt im Vorfeld des Festivals von Cannes für viel Aufregung.

Er hat abgesagt, aus Protest. Italiens Kulturminister fährt nicht nach Cannes und schiebt dem Entscheid eine staatspolitische Schwere nach. Sandro Bondi, so steht es im offiziellen Communiqué, ist empört und verletzt in seiner Ehre als Italiener, stellvertretend für das ganze italienische Volk. Und das wegen eines Films, der in einigen Tagen am Festival von Cannes gezeigt werden soll - in einer Sondervorstellung, ausser Konkurrenz. Bondi sagt, der Film sei Propaganda, ein weiterer niederer Versuch, sein Land mit Schlamm zuzudecken. Nun, der Film ist vor allem unbequem für seinen göttlich verehrten Chef und Ziehvater: für Silvio Berlusconi. Und das geht natürlich nicht.