TV-Kritik: Der unschweizerische Urschweizer
Einsilbigkeiten nuschelnd wurde Wetterschmöcker Martin Horat weltberühmt. «Reporter» ging dem Phänomen in einem Dokfilm auf den Grund – und stiess auf das Geheimnis des urchigen Schwyzers.
Martin Horat ist der «Coolman» der Nullerjahre. Doch billigen Techno wie einst Peter Steiner hat Martin Horat nicht nötig – er frisst stattdessen Schnee. Oder setzt sich in Ameisenhaufen. So sagt er das Wetter voraus.
Der 68-jährige Schwyzer Sensenhändler ist seit 25 Jahren Mitglied der Muotathaler Wetterschmöcker. Der Verein, so heisst es in den Statuten, «bezweckt in erster Linie die Wettervorhersage in den Versammlungen oder in der Tagespresse». Seit er für Schweiz Tourismus in Spots auftritt, ist Horat wie Steiner ein Werbestar. Doch damit nicht genug. Horat prophezeite einen strengen Winter. Seither kennt man ihn auch über die Landesgrenzen hinaus.