Krieg im Paradies beim «Bachelor»
Der neue Bachelor hat am Montagabend seinen Dienst aufgenommen. Man möchte nicht mit ihm tauschen.
Das Dasein als Bachelor stellt man sich gemeinhin ja recht gediegen vor. Man fliegt auf Kosten eines Medienunternehmens nach Thailand, trinkt sich an den schönsten Stränden der Welt durch die Cocktailkarte und wählt nach diversen Dates aus 21«Ladies», wie paarungswillige Frauen im «Bachelor»-Jargon heissen, sein Herzblatt aus.
Dann fliegt man nach Hause und wird mit der Auserwählten ein bisschen glücklich. Alle sind zufrieden. Der Bachelor, die Auserwählte. Und der Fernsehsender 3+, Veranstalter des Spektakels. Weil die Einschaltquoten wieder alle Rekorde brechen. Und weil alle immer und überall über die Sendung reden, schreiben, twittern, facebooken und instagrammen.
Viel Stuss
So weit die Theorie. Wer am Montagabend die erste Folge der sechsten «Bachelor»-Staffel gesehen hat, konstatiert allerdings, dass das alles diesmal nicht so easy ist. Der Innerschweizer Joel Herger, 34 Jahre alt, adrette Frisur, gestählter Körper, der deutschen Sprache mächtig und auf den ersten Blick auch sonst ein ganz sympathischer Kerl, muss sich, bevor er mit Michelle (23) und Margot (28) zwei Berner Kandidatinnen nach Hause schickt, derart viel Stuss anhören, dass man Mitleid bekommt. Erst recht, wenn man weiss, dass der gute Mann keinen Alkohol trinkt.
Kandidatin Mimi (26) zum Beispiel sagt: «Ich glaube, er steht auf natürliche Frauen. Schliesslich will er neben einer natürlichen Frau aufwachen, nicht neben Dracula.» Florence (30) sagt: «Ich hoffe, dass der Bachelor eine Frau sucht. So eine, wie ich bin. Mit dem könnte ich dann dienen, ja. Halt offen, direkt. Dann wäre ich genau die Richtige für den Bachelor.»
Oder die blonde Margot, eine Bernerin mit lettischen Wurzeln, die später die Segel streichen muss. Sie sagt: «Ich glaube, Blondinen haben die besseren Chancen als Brünette.» Worauf die blonde Serena (26) entgegnet: «Stimmt, es gibt ja auch weniger Blondinen. Deshalb könnten wir mehr Chancen haben.»
Viele Ebenen
Was soll man als Bachelor da denken? Und was als Zuschauer? Am besten gar nichts. Man kann sich einfach immer wieder sagen, dass es stimmt, was die Stimme aus dem Off genüsslich verlauten lässt: dass wirklich wieder «Krieg im Paradies» herrscht. Dass dieser Krieg zehn Wochen lang dauern wird.
Und dass es ein Krieg auf sehr vielen Ebenen sein wird.
«Der Bachelor»:jeweils am Montag, 20.15 Uhr, 3+.
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