Kulturminister entlässt Chef des Bolschoi-Theaters
Nach zahlreichen Skandalen am Moskauer Bolschoi-Theater hat der russische Kulturminister Wladimir Medinski überraschend den Generaldirektor Anatoli Iksanow entlassen.
Das Kulturministerium entliess den intern umstrittenen Manager am Dienstag. Sein Nachfolger wird Wladimir Urin, der zuletzt ein anderes Ballettensemble und ein Opernhaus geleitet hat. Iksanow soll ihm nur noch beratend zur Seite stehen.
Hintergrund ist offenbar ein seit Jahren währender Streit unter den Tänzern und mit dem Management des Theaters, der sich seit dem Säureanschlag auf den künstlerischen Direktor Sergei Filin im Januar noch zugespitzt hat. Zuletzt musste Tanzstar Nikolai Ziskaridse Ende Juni das Haus verlassen, weil sein Vertrag nicht verlängert worden war.
Iksanow hatte Ziskaridse vorgeworfen, Spannungen im Theater geschürt zu haben, die letztlich zu der Säureattacke führten. Der Tänzer selbst hatte erklärt, der Angriff sei Ergebnis von Korruption und der unfairen Behandlung von Tänzern. Iksanow warf er zudem persönlich vor, sich bei der milliardenteuren Sanierung des Theaters als unfähig erwiesen zu haben. Ziskaridse stellte das Recht des Theaters, ihn hinauszuwerfen, öffentlich infrage. Er war seit 1992 am Bolschoi und arbeitete dort auch als Tanzlehrer.
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