«Ich fühlte mich wie ein Indianer, dem die Seele geraubt wurde»
Die Beschreibung eines Unfalls in ihrem neuen Roman sorgt für Wirbel: Charlotte Roche, Skandal-Autorin und erfolgreichste deutschsprachige Schriftstellerin, erzählt im Interview mit Redaktion Tamedia von ihrem Kampf um Privatheit und ihrem Feldzug gegen «Bild».
Frau Roche, mögen Sie Heinrich Böll? Weil der gegen die «Bild»-Zeitung gekämpft hat? Ja. In der Schule habe ich seinen Roman «Die verlorene Ehre der Katharina Blum» gelesen, worin es um die Machenschaften der Boulevardpresse geht.
Neben der literarischen Verarbeitung verbindet Sie beide auch noch die Methode, an der Seite des «Spiegels» gegen die «Bild»-Zeitung zu kämpfen. Man denkt immer, dass da ein Masterplan dahintersteckt. Es ist aber nicht so, dass ich da sitze, irgendwelche medialen Fäden ziehe und überlege: Oh, am besten mache ich das mit dem «Spiegel».