Die Hölle in der Mitte des Lebens
Operation am offenen Herzen: In ihrem neuen Roman «Für den Rest des Lebens» seziert die israelische Erfolgsautorin Zeruya Shalev die Emotionen dreier Menschen, deren Leben in einer Sackgasse steckt. Ein intensives Erlebnis.

Zeruya Shalev lesen heisst: in einen Albtraum eintauchen. Im Namen der Liebe wird bis zum Brechreiz gelitten, subtil gequält und ohnmächtig ein verpasstes Leben beklagt. «Was bleibt am Ende des Lebens ausser lieb gewonnenen Illusionen?», lautet die Frage, an der Shalevs Helden zu zerbrechen drohen.
Wer die Bücher der israelischen Bestsellerautorin kennt, weiss, dass sie ihre Figuren nur zu gern in existenzielle Krisen stürzt. Gnadenlos lässt sie ihre Schützlinge beinahe den Verstand verlieren, um sie dann, kurz vor der Einlieferung, doch noch zu retten. In ihrem neuen Roman «Für den Rest des Lebens» treibt Shalev diese literarische «Therapie» auf die Spitze.