News-Ticker Kultur – +++ Hollywoods Animationspreise: «Soul» räumt ab +++ Digitales Kunstwerk von Snowden bringt Millionenspende
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Der Trickfilm «Soul» ist der grosse Gewinner bei den diesjährigen Annie Awards für Animationsfilme. Die Trophäen wurden in der Nacht zum Samstag in einer virtuellen Show verliehen. Allein «Soul» holte dabei sieben Preise, darunter in der Top-Sparte «Bester Film». Der Disney-Film von Regisseur Pete Docter aus dem Hause Pixar begibt sich mit philosophischen Fragen in die New Yorker Jazz-Szene und in die Seelenwelt.
Bei den 48. Annie Awards räumte auch die europäische Produktion «Wolfwalkers» der irischen Regisseure Tomm Moore und Ross Stewart ab. Der Film um eine Mädchenfreundschaft in einer mythischen Abenteuerwelt mit Wölfen und Jägern wurde mit fünf Trophäen ausgezeichnet. «Soul» und «Wolfwalkers» sind auch bei der Oscar-Verleihung am 25. April im Rennen.
Der deutsche Regisseur Max Lang, Absolvent der Filmakademie Baden-Württemberg, kann sich mit seinem Regie-Kollegen Daniel Snaddon ebenfalls über einen Annie Award freuen. Ihr Trickfilm «The Snail and the Whale» nach der Kinderbuchvorlage der britischen Autorin Julia Donaldson (dt. Titel: Die Schnecke und der Buckelwal), von der britischen Firma Magic Light Pictures mitproduziert, siegte in der Sparte «Special Production».
Die Annie Awards für Film-, Fernseh- und Videospiel-Produktionen werden in mehr als 30 Kategorien verliehen.
Der Whistleblower Edward Snowden hat mit der Versteigerung eines digitalen Kunstwerks eine Millionenspende für seine Journalistenstiftung erzielt. Ein Porträt des 37-Jährigen, das sich zwischen den Seiten eines amerikanischen Gerichtsdokuments abzeichnet, wurde für umgerechnet 5,5 Millionen Dollar (rund 4,6 Mio Euro) in der Digitalwährung Ethereum gekauft.
Snowden bedankte sich am Freitag via Twitter bei den Bietern. Der Erlös geht an die Stiftung Freedom of Press, die er seit 2017 führt.
Der ehemalige Geheimdienstler Snowden hatte 2013 das Ausmass der Internet-Überwachung durch den amerikanischen Abhördienst NSA enthüllt. Auf der Flucht strandete er mit annulliertem US-Pass auf einem Flughafen in Moskau und beantragte Asyl in Russland, wo er seitdem lebt.
Das für Snowdens Porträt genutzte Justizdokument bezieht sich auf eine Gerichtsentscheidung, die die Sammlung von Telefondaten durch die NSA im eigenen Land für widerrechtlich erklärte. Snowden verkaufte das Werk als sogenanntes NFT (non-fungible token). Das ist eine Art digitales Echtheitszertifikat: Es kann zwar beliebig viele identische Kopien des Porträts geben, aber nur diese eine kann als das Original gelten. NFT erleben gerade einen Boom: So wurde vor kurzem eine damit verknüpfte Kopie einer Collage des Digitalkünstlers Beeple für gut 69,3 Millionen Dollar versteigert.
Auch wenn der Bundesrat nun wieder Konzerte erlaubt: Das Publikum des Orchestre de la Suisse Romande wird bis Ende Juni auf Live-Aufführungen verzichten müssen. Denn das Orchester hat sich zu einem Corona-Herd entwickelt: 18 Musikerinnen und Musiker wurden positiv getestet, darunter der Chefdirigent Jonathan Nott. 16 von ihnen haben anfangs April im Orchestergraben des Genfer Grand Théâtre einen «Parsifal» geprobt, der als Streaming-Produktion geplant gewesen wäre. Die Aufführung musste abgesagt werden, nachdem vier Chormitglieder und ein Mitarbeiter der Administration erkrankt sind. Zwar haben alle an der Aufführung strikte Sicherheitsmassnahmen befolgt. Aber da der Chor wie auch die Bläser keine Masken tragen können, wird nun vermutet, dass über die Aerosole eben doch eine Ansteckung möglich war. (suk)
Mit schwulenfeindlichen Äusserungen von Marcus Prinz von Anhalt hat die Sat 1-Show «Promis unter Palmen - Für Geld mache ich alles!» bereits zum Auftakt der neuen Staffel Empörung ausgelöst. Nun distanziert sich der Sender von seinem Kandidaten: «Marcus muss die Villa verlassen. Und das ist gut so», kommentierte Sat 1 am Montagabend auf Twitter die Rauswahl des 54-Jährigen durch seine Mitbewerber.

Am Abend teilte der Sender ausserdem mit, von Anhalt werde «in Zukunft in keiner Show von Sat 1 mehr stattfinden». Er habe sich in der Show «inakzeptabel homophob geäussert». Und weiter: «Wir haben versucht, diese Aussagen im Umfeld und im Anschluss der Sendung einzuordnen. Aber wir müssen feststellen: Diese Einordnung war so nicht ausreichend. Deswegen haben wir uns entschieden, die Folge online von allen Plattformen zu entfernen.»
Mick Jagger hat heute mit Dave Grohl die Single «Easzy Sleazy» veröffentlicht, ein Rock-Song, der das Leben im Lockdown zum Thema hat. So singt Jagger von Zoom-Gesprächen und dem «Gefängnis im eigenen Zuhause». Bemerkenswerteste Zeile aber ist eine, die satirisch gemeint ist und Verschwörungstheoretiker aufs Korn nimmt:
«Shooting the vaccine/Bill Gates is in my bloodstream/It’s mind control/The Earth is flat and cold.»
Übersetzung:
«Ich schiess mir den Impstoff rein, Bill Gates ist jetzt in meinen Adern, kontrolliert meine Gedanken, die Erde ist flach und kalt.»
SRF zeigt den Dokumentarfilm «Es ist kalt in Brandenburg (Hitler töten)» erstmals in der Originalfassung. Sendetermin ist der 14. Mai, 23.45 Uhr. Danach ist der Film während sieben Tagen online abrufbar.
Der Film handelt vom welschen Hitler-Attentäter Maurice Bavaud, dessen Hinrichtung durch die Nationalsozialisten sich am 14. Mai zum 80. Mal jährt.
Der Film von Regisseur Villi Hermann, Journalist Niklaus Meienberg und Kameramann Hans Stürm war bei seiner bisher einzigen Ausstrahlung im Jahr 1981 vom Schweizer Fernsehen zensiert worden. (Mehr zu den Hintergründen erfahren Sie hier)

Niklaus Meienberg hört Münchnern zu: Filmstill aus «Es ist kalt in Brandenburg»
Nach der unbeabsichtigten Verunstaltung eines etwa 400'000 US-Dollar teuren Acrylgemäldes in einer Ausstellung in Südkoreas Hauptstadt Seoul hat sich der Co-Organisator gegen eine Entfernung der Farbkleckse ausgesprochen.
Viele Menschen hätten in den Sozialen Medien kommentiert, die Kleckse sähen «wie ein Teil des Kunstwerks» aus, sagte die Managerin des Ausstellers Content Creators of Culture, Son Jiyoon, am Montag. Ihr Unternehmen wolle den amerikanischen Graffitikünstler JonOne – mit bürgerlichem Namen John Andrew Perello – davon überzeugen, von der Forderung nach einer Restaurierung seines Gemäldes «Untitled» abzusehen. «Die Restaurierung kostet etwa 10 Millionen Won (7500 Euro).»

Ein junges Paar hatte das sieben mal 2,36 Meter grosse Gemälde Ende März mit einigen Pinselstrichen in dem Glauben bekleckst, dass es sich um ein unfertiges Bild handele, an dem man mitwirken könne. Zum Ausstellungsarrangement in dem Kaufhaus Lotte World Mall im Süden von Seoul gehörte, dass vor dem ungerahmten Bild Farbtöpfe und Pinsel standen. Dass die beiden jungen Leute das Bild beklecksten, wurde von Überwachungskameras festgehalten. Die beiden hätten wohl den Hinweis übersehen, das Bild nicht zu berühren, sagte Son.
Die Frage, ob das Gemälde restauriert werden soll, hängt laut Son anscheinend vom südkoreanischen Besitzer des Gemäldes ab. «JonOne will nicht, dass das Paar dafür bezahlt.» Das Gemälde sei zwar versichert, doch wolle die Versicherung, dass das Paar zahlt. Das Gemälde, das JonOne vor fünf Jahren in Seoul gemalt habe, sei nach der Fertigstellung verkauft worden. Die Ausstellung «Street Noise», bei der das Bild gezeigt wird, soll trotz des Zwischenfalls fortgesetzt werden. SDA

Die BBC hat nach dem Tod von Prinz Philip eine grosse Zahl von Zuschauerbeschwerden wegen zu viel TV-Berichterstattung über den gestorbenen Ehemann der Queen erhalten. Wie die BBC mitteilte, richtete sie vorübergehend ein eigenes Online-Formular ein, um mit der grossen Zahl an Zuschriften zurechtzukommen. Wie viele Beschwerden genau eingingen, gab die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt jedoch nicht bekannt.
Einige Kanäle des BBC-Fernsehens änderten am Freitag nach Bekanntwerden des Todes von Philip ihr Programm. Davon waren Sendungen am Freitag und Samstag betroffen. Einem Bericht des «Guardian» zufolge gingen die Einschaltquoten daraufhin deutlich zurück. Der Sender BBC Two habe sogar rund zwei Drittel seiner Zuschauer eingebüsst, hiess es. (sda)

Grosse Ehre für zwei Schweizer Grafik-Designerinnen: Katrin von Niederhäusern und Janine Wiget haben das Intro der neuesten Episode der US-Erfolgsserie gestaltet. Diese wird in den USA am Sonntagabend ausgestrahlt. Über den Inhalt des Intros (bei den Simpsons Couch gag genannt, weil die gelbe Familie am Schluss immer auf dem Sofa sitzt) konnte Niederhäuser auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA noch keine Angaben machen. Sie bestätigte aber einen Bericht des Online-Portals Blick.ch. Zuvor hatte auch CH Media darüber berichtet.
Der Simpsons-Produzent Al Jean hatte bereits am Montag auf Twitter angekündigt, dass die neueste Folge der Simpsons (4/11) von einem «Special guest couch gag» aus der Schweiz eröffnet werde. Auf einem Bild dazu ist ein Kartoffeldruck der Familienmitglieder zu sehen.
Die beiden Schweizerinnen von Niederhäusern und Wiget hatten 2019 einen Film produziert, in dem sie eine Fresstour von Vater Homer Simpson in 54 Restaurants in New Orleans nachgestellt hatten. Das Video wurde bisher auf Youtube 4,3 Millionen mal angeklickt. In der Folge seien sie von den Simpsons-Produzenten zu einem Besuch nach Hollywood eingeladen worden. Und dabei habe ihnen einer der Verantwortlichen vorgeschlagen, ob sie nicht einen Couch gag gestalten möchten, sagte Niederhäuser. Für sie sei damit ein Traum in Erfüllung gegangen.
Denn sie habe die Simpsons seit ihrer Kindheit bewundert, weil die Serie so sozialkritisch sei und sich seit jeher mit der Aktualität befasse. Und scherzend fügte die Designerin an, sie habe sich immer gedacht: «Wenn ich bei den Simpsons ein Intro machen kann, dann kann ich sterben.» Die Simpsons sind die am längsten laufenden US-Zeichentrickserie. Sie nimmt seit 1989 alle Teile der amerikanischen Gesellschaft aufs Korn und nimmt auch immer wieder Bezug auf die Realpolitik. Zur Zeit läuft die 32. Staffel. (sda)

Der Film «Nomadland» der chinesischen Regisseurin Chloé Zhao ist vom Verband der US-Regisseure (Directors Guild of America, DGA) als beste Spielfilmregie des Jahres auszeichnet worden. Zhao widmete bei der Zeremonie ihre gesamte Dankesrede ihren Mit-Nominierten. «Nomadland» war unter anderem bereits bei den Golden Globes und bei den Filmfestspielen in Venedig ausgezeichnet worden.
Die DGA-Preise gelten als guter Indikator dafür, wer bei den Oscars siegen wird. Abgesehen vom vergangenen Jahr lagen sie bei der Kür des Siegers in den sechs vorangegangenen Jahren jedes Mal richtig. Die Oscar-Verleihung findet wegen der Corona-Pandemie dieses Mal erst am 25. April statt. (thu/AFP)
Die Fotografin und frühere Frau von Helmut Newton, June Newton, ist tot. Wie die Helmut Newton Foundation, deren Präsidentin sie war, in Berlin mitteilte, starb Alice Springs – so ihr Pseudonym – am Freitag im Alter von 97 Jahren in ihrer Wahlheimat Monte Carlo.

Mit 24 Jahren hatte sie, damals noch June Browne und erfolgreiche Schauspielerin, in ihrer Geburtsstadt Melbourne einen jungen Fotografen kennengelernt, der vor den Nazis aus Deutschland geflohen war. Ein Jahr später heiratete das Paar und blieb fast 60 Jahre zusammen. 2004 starb Helmut Newton mit 83 Jahren nach einem Verkehrsunfall mit seinem Cadillac in Los Angeles.
Nach dem Tod ihres Mannes gründet June Newton 2004 eine nach ihm benannte Stiftung in Berlin. Helmut Newton hatte hier, in seiner Geburtsstadt, beerdigt werden wollen.
Nach Tagen künstlicher Beatmung nach einem Herzanfall ist US-Rapper DMX im Alter von 50 Jahren gestorben. Der Musiker wurde am Freitag in einer Klinik nördlich von New York für tot erklärt, wie seine Familie mitteilte.

«Wir sind zutiefst traurig, heute bekannt zu geben, dass unser geliebter Mensch, DMX, gebürtig Earl Simmons, im Alter von 50 Jahren im White Plains Hospital mit seiner Familie an seiner Seite verstorben ist», hiess es in einer Mitteilung, über die mehrere US-Medien übereinstimmend berichteten.
DMX war Anfang April nach einem Herzanfall ins Krankenhaus gebracht und seitdem auf der Intensivstation künstlich am Leben gehalten worden. Angaben zum Grund der Attacke waren zunächst nicht öffentlich geworden. Der Rapper wurde in den 1990er Jahren mit Hits wie «Party Up» und «Get At Me Dog» bekannt.
Bei der AC Mailand ist er der Starstürmer, jetzt zieht es Zlatan Ibrahimovic zum Film. In «Asterix und Obelix: die Seidenstrasse» wird er den Römer Antivirus spielen, wie der Fussballer auf Instagram bekanntgab.

Damit reiht sich der Schwede in eine Liste von Sportlern ein, die auch schon in einem Asterix-Film auftraten, zum Beispiel Michael Schumacher und Zinédine Zidane in «Asterix und Obelix bei den Olympischen Spielen» (2008).
Die Dreharbeiten zum Film von Guillaume Canet sollen am kommenden Montag beginnen. Wegen Corona waren diese vor einem Jahr verschoben worden. Auch der ursprüngliche Plan, in China zu drehen, fällt wegen der Pandemie ins Wasser. Gedreht wird jetzt in Frankreich; der Kinostart ist für 2022 vorgesehen. (zas)
Der Genfer Architekt Georges Descombes, die Zürcher Künstlerin Esther Eppstein und die in Argentinien geborene Künstlerin Vivian Suter ehrt das Bundesamt für Kultur (BAK) mit dem Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim, wie das BAK mitteilte. Die Auszeichnung ist mit 40'000 Franken dotiert.
Georges Descombes arbeitet an Landschafts- und Architekturprojekten. Er wirkt derzeit an den Grossprojekten für das Quartier Lyon-Confluence, den Hafen von Antwerpen und den Quai des Matériaux in Brüssel mit. Geradezu als «Manifest für die Landschaft in der Stadtplanung» bezeichnet das BAK die Renaturierung des Flusses Aire im Kanton Genf, die Descombes seit zwanzig Jahren gestaltet. Descombes wurde 1939 in Genf geboren.
Esther Eppstein ist Kuratorin, Künstlerin und DJ. Von sich reden machte sie 1996, als sie in Zürich im ehemaligen Kleidergeschäft Perla-Mode an der Langstrasse den Ausstellungsraum message salon eröffnete. Sie reflektierte darin, wie die Subkultur die Stadt Zürich in ihrer Entwicklung ebenso prägte wie das institutionelle Kulturleben. Sie wurde 1967 in Zürich geboren und für ihre Tätigkeit als Kunstvermittlerin bereits 2006 vom BAK mit einem Schweizer Kunstpreis ausgezeichnet.
Vivian Suter steht für eine «intuitive und emotionale Malerei», wie es das BAK in seiner Mitteilung ausdrückt. In der nächsten Zeit werden gleich zwei Museen ihre Werke ausstellen: vom 6. November bis 13. Februar 2022 plant das Kunstmuseum Luzern eine Retrospektive; und das Museo Reina Sofia in Madrid zeigt ihre Werke bereits vom 24. Juni bis 10. Januar 2022. Suter wurde 1949 in Buenos Aires geboren und kam mit 13 Jahren in die Schweiz. Sie studierte an der Kunstgewerbeschule in Basel. Bereits 1983 hat Suter die Schweiz wieder verlassen und sich in einer ehemaligen Kaffeeplantage an einem Vulkansee in Guatemala niedergelassen. (sda)
Fünf Jahre nach dem Tod von US-Popstar Prince soll aus dem Nachlass des Künstlers ein bisher unveröffentlichtes Album aus dem Jahr 2010 herauskommen. «Welcome 2 America» soll am 30. Juli erscheinen, wie The Prince Estate und dem Label Legacy Recordings am Donnerstag mitteilten. Der Inhalt des Albums mit zwölf Songs wird als «starke kreative Aussage» des Künstlers beschrieben. Prince habe seine Sorgen, Hoffnungen und Visionen um Themen wie politische Spaltung und den Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit zum Ausdruck gebracht.

Die Titelliste enthält Songs wie «Born 2 Die», «Stand Up and B Strong» und «One Day We Will All B Free». 2010 war Prince in mehreren US-Städten mit dem Album auf Tour gegangen, die Platte wurde damals aber nicht veröffentlicht.
Die Nachlassverwaltung hat posthum bereits Werke wie «Purple Rain» von 1984 und das Prince-Album «1999» wiederveröffentlicht. Der Sänger soll in einem Tresor in seinem Studio viel Material hinterlassen haben, das bisher nicht herausgebracht wurde. (sda)

Am 24. März ist der Basler Komponist Rodolf Kelterborn im Alter von 89 Jahren gestorben. Eine Sprecherin der Musik-Akademie und der Hochschule für Musik FHNW Basel bestätigte entsprechende Medienberichte. Das kompositorische Schaffen Kelterborns umfasst Opern, Sinfonien, konzertante Werke, Kammermusik, Orchestermusik in freien Formen und zahlreiche Vokalwerke in gemischten Besetzungen. Gerne bediente er sich gegensätzlicher Mittel, um eine expressive und spannungsintensive Musik zu schreiben, wie er anlässlich seines 70. Geburtstags gegenüber dem Schweizer Feuilleton-Dienst sagte.
Am 3. September 1931 in Basel geboren, bildete sich der Musiker an der dortigen Musik-Akademie beim Busoni-Meisterschüler Walther Geiser (Komposition) und beim Dirigenten Alexander Krannhals aus. 1955 begann er ebendort seine pädagogische Tätigkeit. Er lehrte ausserdem am Konservatorium Zürich und an der Staatlichen Hochschule für Musik in Karlsruhe. Der Musik-Akademie Basel stand er zwölf Jahre als Direktor vor. Für sein kompositorisches Schaffen erhielt Rudolf Kelterborn unter anderem den Kompositionspreis der Stadt Stuttgart, den Conrad-Ferdinand-Meyer-Preis, den Komponistenpreis des Schweizerischen Tonkünstlervereins und den Kunstpreis der Stadt Basel. (sda)

Amanda Gorman, 23, US-Lyrikerin, kann sich vor Werbeverträgen gar nicht mehr retten. Gorman war durch ihren Vortrag bei der Amtseinführung des US-Präsidenten Joe Biden weltweit berühmt geworden. Seitdem habe sie Werbedeals im Wert von etwa 17 Millionen US-Dollar (etwa 14 Millionen Euro) abgelehnt, sagte sie der amerikanischen Vogue. Sie habe diese Firmen einfach nicht ansprechend gefunden.
Bei der Modelagentur IMG Models hatte Gorman wenige Tage nach der Amtseinführung einen Vertrag unterschrieben. In der aktuellen Vogue ist sie auf dem Cover zu sehen - als erste Poetin überhaupt. Die Aufnahme gemacht hat die Fotografin Annie Leibovitz. (SZ/thu)

Der US-Rockstar Dave Grohl blickt bereits auf viele Jahrzehnte im Musikgeschäft zurück – im Oktober will der Frontmann der Foo Fighters nun seine Memoiren veröffentlichen.
Eine elfminütige Einführung in seine Autobiografie mit dem Titel «The Storyteller» (Der Geschichtenerzähler) teilte der 52-Jährige diese Woche auf Youtube. Darin berichtet der Musiker von den ersten Alltagsbeobachtungen, die er in seinem Kinderzimmer mit einem Kassettenrekorder aufnahm, und den ersten Konzert-Touren als 18-Jähriger mit seiner damaligen Band Scream. In dem Buch wolle er aber natürlich auch von seiner Zeit als Schlagzeuger bei Nirvana und seinen Erlebnissen mit den Foo Fighters berichten, kündigte Grohl an.
Angebote, seine Memoiren von einem Autor schreiben zu lassen, habe er abgelehnt, sagte Grohl. «Ich wollte diese Geschichten schreiben, wie ich es immer getan habe – mit meiner eigenen Hand.» Schon im vergangenen Jahr hatte er immer wieder kurze Geschichten aus seinem Leben auf dem Instagram-Account «Dave’s True Stories» veröffentlicht, darunter Begegnungen mit Stars wie Prince oder David Bowie. «The Storyteller – Tales of Life and Music» erscheint am 5. Oktober.

Die österreichisch-deutsche Schauspielerin Senta Berger vermisst in der MeToo-Debatte manchmal den Bezug zur Wirklichkeit. «Die Machtverhältnisse ändern sich, das Geschlechterverhältnis ändert sich», sagte sie in einem Interview der Wochenzeitung «Die Zeit». «Aber meiner Ansicht nach wird zu viel über die Sprache und Gendersternchen diskutiert und zu wenig über die realen Verhältnisse. Und zu viel über Schauspielerinnen und zu wenig über Putzfrauen oder Busfahrerinnen.»
Am 13. Mai feiert Senta Berger ihren 80. Geburtstag. Sie erlebte nach ihrer Schilderung selbst eine Reihe sexueller Übergriffe während ihrer Karriere. Zum Umgang damit sagte sie: «Ganz jung habe ich in Wien am Theater in der Josefstadt gespielt. Es war noch die Zeit, als man in den Po gezwickt worden ist, kurz vorm Auftritt, von dem Schauspieler, der die Bühne verliess. Und ich hatte mir fest vorgenommen: Ich merke das gar nicht.» Sie sei es vom Ballett her gewohnt gewesen, «mich so zu benehmen, als würde mir alles leichtfallen. Das habe ich lange als eine Art von Schutz benutzt.» (sda)
Russland hat mit einer Sperre der Videokonferenz-Plattform Zoom gedroht, nachdem das US-Unternehmen eine Anwendung seiner Dienste Medienberichten zufolge in russischen Regierungsbehörden und Staatsunternehmen untersagt hat. Das Mitglied des russischen Oberhauses, Alexander Baschkin, sagte gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Nowosti, Moskau könne sich als Antwort auf die Zoom-Entscheidung zu «entsprechenden Gegenmassnahmen» gezwungen sehen. Der Kreml sprach von «keiner grossen Affäre», rief aber russische Unternehmen auf, eigene Alternativen zu Zoom voranzutreiben.
Während der Corona-Pandemie avancierte Zoom zum weltweiten Marktführer für Videokonferenz-Anwendungen, die Plattform wird etwa in Schulen oder Unternehmen genutzt. Zoom soll nun aber russischen Medienberichten vom Mittwoch zufolge seinen Vertriebspartnern den Verkauf der Software an Regierungsbehörden und Staatsunternehmen in Russland sowie einigen post-sowjetischen Ländern untersagt haben. Grund seien Befürchtungen neuer US-Sanktionen gegen Moskau. (AFP)
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Endlich mal wieder ein Lichtblick in diesem musikalischen Einheitsbrei mit seinem Stimmen verzerrenden einschläferndem Gedudel.Grohl und Jagger zeigen hier ihre ganze Spielfreude,sehr gut.