Kuhbrücke hielt Belastung stand
Die erneuerte Kuhbrücke über die innere Aare in Thun hielt der Probebelastung stand. Der Bau aus Eisen stellte gegenüber seinen Vorgängern aus Holz eine stabilere Variante dar.

Im Herbst 1868 wurde der Oberbau der Kuhbrücke in der Thuner Innenstadt erneuert. Ende Dezember schliesslich wurde über die Weihnachtstage eine Probebelastung der fertigen, neuen Brücke vorgenommen.
«Die Probebelastung der neuen Eisenbrücke über die innere Aare in Thun hat letzte Woche stattgefunden und bewiesen, dass der neue Bau als gelungener betrachtet werden darf», hiess es im «Thuner Blatt» vom 30. Dezember. Die gewaltigen Steinmassen, die auf die Brücke gelegt worden seien, hätten keine Veränderung bewirkt.»
Was vor 150 Jahren sonst noch für Schlagzeilen sorgte:
2.12.1868 Die Familie von Rougemont an der Schadau machte zum Andenken an den im Mai verstorbenen Oberstlt. von Rougemont bedeutende Schenkungen. Fr. 15'000 zur endlichen Ausführung eines eigenen Baues für das Bezirkskrankenhaus, Fr. 4000 für die Kirchgemeinde Strättligen und Fr. 1000 für die Kirchgemeinde Thun.
9.12.1868 Zu Neujahrs-Geschenken empfiehlt Unterzeichneter bestens eine ganz neue, schöne Auswahl Gold- und Silberwaren. Fr. Engel, Gold- und Silberarbeiter an der Kreuzgasse.
12.12.1868 Der Circus Antony und Schuhmann aus Basel kommt mit seiner ganzen Kunstreiter-Gesellschaft nach Thun. Die Vorstellungen finden in der alten Reithalle am Graben statt. Nur 6 Vorstellungen ab dem 14. Dezember.
16.12.1868 Das dem Publikum lästige und Bettelei bezweckende Neujahrssingen wird auch dieses Jahr bei einer Busse bis Fr. 10 verboten.
16.12.1868 Die niederländische Menagerie ist während des Marktes an der neuen Brücke zur Schau aufgestellt. Während jeder Erklärung geht die Tierbändigerin in den Käfig.
16.12.1868 Das Büreau von Rechtsagent D. Hiltbrand, Verwalter der Spar- und Leihkasse Thun, befindet sich seit dem 1. Dezember im Hause der Frau Engemann-Liebi, neben dem Rathause, eine Treppe hoch, gegen den Platz. (Bäckerei und Wirtschaft des Hrn. Franz Engemann).
16.12.1868 Letzten Sonntag hat unser Männerchor die Reihe der musikalischen Produktionen mit einer geschlossenen Liedertafel begonnen. Geschlossen, weil eben nur Angehörige der Sänger Zutritt hatten. Trotzdem füllten die Zuhörer den Falkensaal.
16.12.1868 Der hier ausgestellte sprechende Kopf ist eine Erscheinung im Gebiete der Magie, wirklich von grossem Interesse und spannt Forschen und Denken dermassen an, dass es schade wäre, die Gelegenheit unbenutzt zu lassen.
19.12.1868 Die Lieferung von 6000 bis 7000 Zentner Heu und 4000 bis 5000 Zentner Stroh für den Waffenplatz Thun wird zur Concurrenz ausgeschrieben.
19.12.1868 Rud. Bühlmann empfiehlt auf die Festzeit seine neuen, extrafeinen photographischen Portraits. Atelier im Bälliz. (Das Atelier auf der Allmend ist über den Winter geschlossen.)
19.12.1868 Regen, Schnee und unergründlicher Schmutz auf allen Strassen haben das Möglichste getan, um den Kalten Markt von letzten Mittwoch weniger günstig ausfallen zu lassen als erwartet. Auf dem Viehmarkt herrschte aber mit 835 Stück starker Verkehr, auch wurde viel und zu ziemlich hohen Preisen verkauft. Sonst aber strömte die Menge ohne grosse Kauflust die Strassen auf und ab.
19.12.1868 Im Nationalrat wurde gegen den Bundesrat der Kauf der Hombergquellen an Stelle der Mühlemattquellen für die Kaserne Thun beschlossen.
23.12.1868 E. Händschel, Photograph, stellt Brustbilder nach dem neusten Verfahren in seinem Atelier auf der Allmend bei der Wirtschaft Siegenthaler her.
23.12.1868 (Eingesandt). Zum Neujahr, ihr Herren vom G'meinrat, schenket üs Grien u. Beleuchtung vom Berntor bis zum Krankenhaus.
30.12.1868 Diejenigen verehrl. Abonnenten, die ihr «Thuner Blatt» jeweilen selbst abholen, sind freundlich gebeten, uns anzuzeigen, ob sie für das Jahr 1869 mit dem Abonnement fortzufahren wünschen oder nicht, damit die Controlle geregelt werden kann.
Quelle: Stadtarchiv Thun
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