«Künstler sollten mehr Widerstand leisten»
Die georgische Geigerin Lisa Batiashvili spielte noch vor drei Wochen auf dem Maidan in Kiew. Nun hat sie ihre Saison in der Zürcher Tonhalle eröffnet.

Es ist der Tag vor dem Saisoneröffnungskonzert des Tonhalle-Orchesters, Lisa Batiashvili ist eben erst angereist. Nun steht sie auf der Bühne und probt Brahms' Doppelkonzert für Violine und Violoncello. Neben ihr sitzt der Cellist Gautier Capuçon, mit dem sie schon mehrfach aufgetreten ist, aber noch nie mit diesem Werk. Man unterbricht, spricht sich ab, verständigt sich auch während des Spiels mit Blicken und Gesten – und plötzlich, von einer Sekunde auf die andere, taucht Lisa Batiashvili ab, träumt sich weg in die höchsten Töne. Ein magischer Moment.