Krisendiplomatie im Kaukasus
US-Aussenministerin Condoleezza Rice ist zu Gesprächen in der georgischen Hauptstadt Tiflis eingetroffen. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel bemüht sich um eine Beendigung der Krise.
Rice will mit der georgischen Führung den Kaukasus-Konflikt zwischen Russland und Georgien erörtern. Tiflis erwartet von ihr die Unterstützung für einen schnellen Abzug der russischen Truppen. Die US-Aussenministerin hatte Russland vor einer «vertieften Isolation» gewarnt, sollte Moskau den Waffenstillstand in der Region weiter verletzen.
Bush fordert Abzug der Russen
In Washington forderte US-Präsident George W. Bush von Russland den Abzug seiner Truppen aus Georgien. Gleichzeitig wirft er der Regierung in Moskau «Schikane und Einschüchterung» vor. Dies sei keine Art, im 21. Jahrhundert Aussenpolitik zu betreiben, erklärte Bush in Washington.
Der Kalte Krieg sei vorbei, und ein «streitsüchtiges Verhältnis» mit den USA könne nicht im Interesse Russlands sein. Mit seinem Verhalten im Kaukasus-Krieg habe Moskau seinen Beziehungen zu anderen Ländern geschadet, erklärte Bush.
Merkel trifft Medwedew
Auch Deutschland will sich für einen dauerhaften Frieden in der Region einsetzen. Kanzlerin Angela Merkel traf am Freitag in der Schwarzmeerstadt Sotschi, nahe der georgischen Grenze, ein. Sie trifft sich dort mit dem russischen Präsidenten Dmitri Medwedew.
Die georgischen Truppen zogen sich unterdessen nach russischen Angaben in ihre Kasernen zurück. Die Soldaten gingen wieder in ihre permanenten Stützpunkte, sagte der Vize-Chef des russischen Generalstabs, Anatoli Nogowizin. Damit werde eine Bedingung Moskaus für ein Ende der Kämpfe in Georgien erfüllt.
Russischer Rückzug aus Gori
Im Zentrum der georgischen Stadt Gori sind heute keine russischen Soldaten zu sehen. Wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtet, sind allerdings zahlreiche gepanzerte Fahrzeuge der russischen Armee in einem Stützpunkt wenige Kilometer von der Stadt entfernt stationiert. Ein Vertreter der russischen Armee sagte auf Anfrage, es gebe keine russischen Truppen in Gori. «Sie sind alle ausserhalb der Stadt, um Plünderer daran zu hindern hineinzukommen.» Zuvor hatte das georgische Innenministerium mitgeteilt, die Polizei werde mit den russichen Truppen über deren Rückzug aus Gori verhandeln.
sda/ap/cpm
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