Kredit für den Empa-Ausbau war unbestritten
Der Thuner Stadtrat steht geschlossen hinter der Empa: Der Kredit von insgesamt 1,7 Millionen Franken für die Standortsicherung und den Ausbau war unbestritten. Aber es gab auch kritische Voten zur Rolle des Bundes.

Der Kanton Bern und die Stadt Thun wollen mit einer Finanzspritze die Eidgenössische Materialprüfungsanstalt (Empa) an den Standort Thun binden. Der Kanton will 10 Millionen, die Stadt Thun 1,7 Millionen Franken dafür lockermachen. Die 11,7 Millionen sollen in die Stärkung der Empa-Forschung im Bereich additive Fertigung in Thun fliessen, wie Kanton Bern, Stadt Thun und Empa am 20. Januar bekannt gaben.
Für dieses Projekt, zu dem auch die Weiterentwicklung der 3-D-Drucktechnik gehört, will die Empa auch 3,8 Millionen Franken Eigenmittel einsetzen. Es gehe darum, am Empa-Standort Thun die nötige kritische Masse von Wissenschaftlern zur Verfügung zu haben, sagte Empa-Direktor Gian-Luca Bona anlässlich der Medienorientierung. Die Empa beschäftigt heute in Thun rund siebzig Angestellte.
Stadtpräsident Raphael Lanz (SVP) bekräftigte am Donnerstag im Stadtrat nochmals die Bedeutung des Geschäfts. «Die Empa hat einen hohen Stellenwert für Thun.» Als die ETH vor rund einem Jahr eine allfällige Schliessung des Standorts Thun nicht ausschloss, habe man sich zusammen mit der kantonalen Wirtschaftsförderung umgehend für einen Erhalt eingesetzt. Mit der vorliegenden Lösung, die im März auch noch vom Grossen Rat abgesegnet werden muss, sei nun sogar ein Ausbau möglich.
Kritik am Bund
Das Geschäft fiel auch im Stadtrat auf fruchtbaren Boden. Es gehe zwar um viel Geld, aber die Stadt bekomme dieses um ein Mehrfaches zurück, meinte Daniela Huber (BDP). Man müsse diese einmalige Chance nutzen, sagte Daniela Weber (SVP). Durch die Anziehungskraft der Empa, entstehe ein ideales Biotop für neue Firmen, betonte Thomas Hiltpold (Grüne). Martin Allemann (SP) kritisierte wie auch zuvor andere Redner die Rolle des Bundes, dem die Empa gehört: «Wir sind unglücklich darüber, dass nun Kanton und Stadt mitzahlen müssen.»
Lukas Rohr (CVP), früherer Chef der Empa in Thun, betonte, dass auch andere Kantone Forschungsinstitute mit Steuergeldern unterstützen würden. Zudem ermögliche das 2015 verabschiedete Innovationsgesetz des Kantons Bern solche Projekte. «Das ist wesentlich für den wirtschaftlichen Fortschritt des Kantons Bern», sagte Rohr. «Betrag gerechtfertigt»
Auch Raphael Lanz relativierte die «ordnungspolitischen Bedenken» diverser Stadtratsmitglieder. Bisher sei die Empa in Thun nicht von Stadt und Kanton unterstützt worden. «Angesichts des volkswirtschaftlichen Nutzens ist dieser Beitrag gerechtfertigt», so Lanz.
Die Meinungen waren schon zuvor gemacht. Der Gesamtbeitrag von 1,7 Millionen Franken wurde einstimmig genehmigt.
rdh
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