Geschlossene VersicherungenKrankenkassen dürfen nicht alles auf Versicherte abwälzen
Wird eine Zusatzversicherung eingestellt, stellen sich Fragen für die betroffenen Kundinnen und Kunden. Doch deren Rechte werden durch die Schliessung nicht geschmälert.

Im letzten November schreckte die Krankenversicherung Assura Zehntausende ihrer Versicherten auf. Sie kündigte ihnen kurzfristig höhere Prämien für ihre Spitalzusatzversicherungen an. Die Erhöhung betrug in einzelnen Fällen bis zu 40 Prozent.
Was steckt dahinter?
Bei den besagten Spitalversicherungen der Assura handelt es sich um geschlossene Zusatzversicherungsprodukte. Gemeint sind Produkte, in die keine neuen Versicherten mehr aufgenommen werden. Solche geschlossenen Produkte gibt es bei praktisch allen Krankenkassen, wie eine Umfrage unter einigen grossen Anbietern zeigt. So führt die Assura rund zwanzig geschlossene Zusatzversicherungen aus dem ambulanten wie aus dem Spitalbereich. Bei der Groupe Mutuel sind es sogar mehrere Dutzend, im Juli kommen weitere dazu. Bei der Concordia, der Visana oder der Swica spielen die geschlossenen Produkte hingegen eine untergeordnete Rolle.