Kostelic schreibt Gesamtweltcup ab
Ivica Kostelic, der Führende im Gesamtweltcup, hadert wegen seiner Meniskusverletzung mit dem Schicksal, hat den Kampf um die Slalom-Kristallkugel aber noch nicht aufgegeben.

Ivica Kostelic ist zwar bereits operiert worden und konnte das Spital in Basel auch wieder verlassen, doch die Krücken ist der kroatische Führende des Gesamtweltcups nicht losgeworden. Gegenüber dem österreichischen Fernsehen Servus TV sagte der Kroate dazu: «Es wird sicher schwierig, auch wenn ich zurückkomme.»
Obwohl Ivica Kostelic «im ersten Moment sehr enttäuscht» war, will er sich zurückkämpfen und bereits am 10. März in Kranjska Gora wieder im Weltcup mitfahren. Und auch an ein Karriereende denkt Kostelic noch lange nicht. «Mein Ziel ist, bis Sotschi zu fahren», meinte der Kroate und fügte an, dass er vielleicht auch noch ein Jahr dranhängen würde.
Die Stunde für Hirscher und Feuz
Der Schweizer Beat Feuz könnte der Profiteur des Ausfalls von Kostelic sein. Insgesamt fünf Super-G und zwei Abfahrten stehen noch auf dem Programm, von denen sein Widersacher Kostelic vier (zwei Super-G in Crans-Montana, eine Abfahrt und einen Super-G in Kvitfjell) aufgrund seiner Verletzung mit Bestimmtheit nicht fahren kann.
Doch auch Slalomspezialist Marcel Hirscher hat Chancen auf den Gesamtweltcup. Zwar liegt der Österreicher 218 Punkte hinter Kostelic, doch Hirscher bläst das Halali. Fortan will er auch im Super-G auf Punktejagd gehen. Doch die Situation gegenüber Hirscher ist für Kostelic angenehmer. Nicht nur hat der Kroate sowohl in der Gesamt- als auch in der Slalomwertung (135 Punkte) einen grösseren Vorsprung, sondern von den sieben Rennen in Hirschers Paradedisziplinen Slalom und Riesenslalom finden vier Rennen nach dem 10. März statt und damit wohl mit Kostelic.
Der humpelnde Sieger
Die Operation wurde im Baselbieter Kantonsspital Bruderholz vorgenommen, wo Kostelic schon mehrfach in Behandlung war. Der Sieger des Gesamtweltcups muss entgegen ersten Vermutungen die Titelverteidigung nicht endgültig abschreiben. Sofern der Heilungsprozess plangemäss verläuft, wird der Kroate in Kranjska Gora auf die Piste zurückkehren. In Slowenien stehen am 10. und 11. März ein Riesenslalom und ein Slalom auf dem Programm.
Nach dem Gewinn der Super-Kombination und dem Gewinn der kleinen Kristallkugel in dieser Disziplin war Kostelic am Sonntag humpelnd zur Siegerehrung geschritten. Eine erste Untersuchung vor Ort hatte keinen Hinweis auf eine Verletzung ergeben. Eine am frühen Montagmorgen in Zagreb vorgenommene zweite MRI-Untersuchung ergab dann aber, dass sich der Kroate eben doch gravierender verletzt hatte. Sein Vater Ante begründete die Verletzung mit der «aggressiven Piste».
Problemstelle Knie
Die Ärzte in Basel vermuten, dass Kostelic seinen Meniskus bereits in der Abfahrt beschädigt habe. Im Slalom sei dann der Riss endgültig erfolgt und habe das rechte Knie blockiert. Kostelic hat sich schon mehrfach Operationen an beiden Knien unterziehen müssen, so zuletzt Ende April des letzten Jahres.
Der 32-jährige Kostelic führt derzeit im Gesamtweltcup mit 70 Punkten Vorsprung auf den Emmentaler Beat Feuz. Noch 15 Rennen sind bis zum Saisonende ausstehend. Bis zum Riesenslalom in Kranjska Gora sind Weltcup-Rennen in Bansko (Riesenslalom und Slalom), Moskau (City-Event-Parallelslalom), Crans-Montana (zwei Super-G und ein Riesenslalom) sowie Kvitfjell (Abfahrt und zwei Super-G) geplant. Das Weltcup-Finale steigt als WM-Hauptprobe für 2013 vom 14. bis 18. März in Schladming.
ot/si
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