Kompletten Medaillensatz gewonnen
UnterseenGrosser Erfolg für die Rollstuhlsportlerin Sonja Häsler an den Parabadminton-Weltmeisterschaften in Guatemala. Die Unterseerin gewinnt Gold im Frauendoppel, Silber in der Kategorie Mixed und Bronze in der Einzelkonkurrenz.
«Ganz habe ich es noch nicht realisiert, aber es fühlt sich gut an», mailte Sonja Häsler ihren Eltern Margrith und Jürg Häsler an die Unterseer Vorholzstrasse. Was sich gut anfühlt, ist ein kompletter Medaillensatz an den Weltmeisterschaften im Rollstuhlbadminton in Guatemala. Bereits an den letztjährigen Europameisterschaften in Filzbach hatte die in Basel wohnende Unterseerin Gold, Silber und Bronze gewonnen. Nun, an den Weltmeisterschaften, war die Konkurrenz aber einiges stärker. Siegerin, Zweite, Dritte Sonja Häsler siegte zusammen mit ihrer Partnerin, der Baslerin Karin Suter-Ehrat, einer ehemaligen Handballerin, im Frauendoppel. Das Schweizer Duo besiegte im Final die favorisierten Holländerinnen. Platz 3 eroberte das Team aus Korea. In der Kategorie Mixed gewann die 34-jährige Unterseerin zusammen mit dem Franzosen David Toupé die Silbermedaille. Und da aller guten Dinge drei sind, holte Sonja Häsler auch in der Einzelkonkurrenz eine Medaille: die bronzene. Seit sechs Jahren im Rollstuhl Sonja Häsler war schon als Mädchen eng mit dem Sport verbunden. Sie versuchte sich als Kunstturnerin, wechselte dann als 13-Jährige zur Leichtathletik und zum Turnverein Unterseen. Ihr sportlicher Tatendrang wurde dann 1996 arg gebremst, als sie bei einer Volksabfahrt auf First heftig verunfallte. «Fehldiagnose folgte auf Fehldiagnose, erst in der Muttenzer Rennbahnklinik wurde ich richtig behandelt», fasst sie ihren Leidensweg zusammen. Operationen, Spital- und Reha-Aufenthalte wechselten sich ab. Wegen der medizinischen Betreuung zog sie nach Basel und leitete – an Stöcken gehend – Leichtathletiktrainings bei den Old Boys. Im Juni 2005 fielen ihr dann in einem Geräteschuppen etwa 35 Kilo Metallpfosten auf den Kopf. Die Folgen: Schädel-Hirn-Trauma und gestauchte Wirbelsäule. Seither sitzt Sonja Häsler im Rollstuhl. Die gelernte Kauffrau mit Berufsmatura hat auch im Beruf mit Sport zu tun: Sie arbeitet bei Procap Reisen und Sport in Olten (ein 30-Prozent-Pensum). So kann sie ihre Erfahrungen aus Sport und Reisen sowie ihre administrativen Kenntnisse einbringen. «Ein Traumjob», freut sich Sonja Häsler, die auch in der Sportkommission sowie der Zertifizierungskommission «Ferien für alle» mitarbeitet. Ueli Flück>
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