«Körper und Geist sind gefordert»
Anlässlich des traditionellen Herbstcups hat der Fechtklub Solothurn sein 75-Jahr-Jubiläum gefeiert. Rund 60 Mitglieder zählt der Verein heute, präsidiert wird er seit neun Jahren vom Derendinger Martin Stocker.
Zum bereits 14. Mal lud der Fechtklub Solothurn am Samstag zum Herbstcup. In diesem Jahr war die Austragungsstätte eine besondere. Anlässlich des 75-jährigen Bestehen des Vereins wurde der Herbstcup in den Konzertsaal Solothurn verlegt. «Es herrschte eine tolle Ambiance», schwärmt Präsident Martin Stocker. Bettlacher Aushängeschild «Wir führen den Herbstcup jedes Jahr an einem besonderen Ort durch, normalerweise aber in kleinerem Rahmen», sagt Stocker. In den letzten Jahren sei man oft auf der Terrasse des Weissensteins gewesen. Doch habe das Wetter oft nicht mitgespielt. Die letzten vier Austragungen wurden deshalb in den Kulturraum des Soleure verlegt. Der Herbstcup ist ein klubinternes Turnier. Gewonnen hat in diesem Jahr, bereits zum sechsten Mal in Serie, Marc Henzin. Der Bettlacher ist das Aushängeschild des Vereins. Zwischenzeitlich fechtete er allerdings mit einer Bieler Lizenz. In diese Zeit fiel auch die Bronzemedaille an den Schweizer Meisterschaften. «Bei uns findet pro Woche nur ein Training statt, wer mehr Zeit investieren will, muss nach Bern oder eben Biel ausweichen», begründet Stocker. Trotzdem bezeichnet er Henzin als Eigengewächs. Leider musste dieser aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten, was auch seine Rückkehr nach Solothurn erklärt. Das Fechten im Blut Martin Stocker, heute 43-jährig, gehört dem Verein bereits seit 1977 an. Fechten liegt bei Stockers in der Familie. Seine älteren Brüder und der Vater haben diese Sportart bereits vor ihm betrieben. Letzterer ist seit 55 Jahren Mitglied im Verein und präsidierte zwischenzeitlich ebenfalls den Verein (1972 bis 1983). Danach gefragt, ob er die elf Präsidentenjahre seines Vaters überbieten will, sagt Stocker schmunzelnd: «Vor habe ich es nicht, aber mangels Nachfolgern ist es durchaus möglich.» Stocker hat den Fechtsport nie spitzensportmässig betrieben. »Das war nicht mein Ding», sagt er. Einzig in den Juniorenjahren habe er das eine oder andere Mal an einer Schweizer Meisterschaft teilgenommen. Momentan zählt der Fechtklub Solothurn rund 60 Mitglieder, 44 davon fechten aktiv. «Die Mitgliederzahl ist in den letzten Jahren ziemlich konstant geblieben», so Stocker. Störend sei allerdings das Loch in der Altersstruktur. «Zwischen 20 und 30 haben wir kaum Mitglieder.» Die Erklärung dafür ist einfach: «Mit Beginn der Ausbildung und des Berufslebens haben bei den Jugendlichen plötzlich andere Sachen Vorrang.» Viele würden auch den Klub verlassen, damit sie in der Stadt ihrer Universität ihre Sportart ausüben können. Für Stocker ist es deshalb ein Hauptanliegen, dass der Verein künftig die Jungen länger an sich binden kann. Comeback der Brüder «Ich könnte ohne das Fechten schon leben», sagt Stocker, doch hört man seiner Stimme an, dass ihm ein solches Leben schwerfallen würde. «Fechten ist seit 32 Jahren eine Leidenschaft von mir, mich fasziniert die Vielseitigkeit dieser Sportart.» Sowohl der Geist wie auch der Körper seien gefordert. «Es ist ein Zusammenspiel von Kondition, Reaktion und Taktik.» Ein Leben ohne Fechtsport versuchten auch seine älteren Brüder. Ohne Erfolg. Der eine hat vor einer Woche das Training nach langer Pause wieder aufgenommen, der andere will nach den Herbstferien ebenfalls wieder einsteigen. Übrigens: Alter schützt vor Leistung nicht. Der Präsident schaffte beim Heimturnier den Sprung aufs Podest. Raphael HadornResultate Herbstcup sowie Details zu den Anfängerkursen auf Seite 20. >
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