Tram nach KleinwabernKöniz bewilligt Tram-Kredit
Das Könizer Parlament stimmt dem Bau des letzten Puzzleteils zwischen Wendeschlaufe und S-Bahnhof Kleinwabern zu.

Das Könizer Parlament hat am Montagabend einen Kredit von gut 1,7 Millionen Franken für die Verlängerung des Trams nach Kleinwabern und den dort geplanten Verkehrsknotenpunkt mit Anschluss an die S-Bahn bewilligt.
Damit baut die Gemeinde eine behindertentaugliche Verbindung zwischen Tram- und S-Bahn-Haltestelle sowie gedeckte Velounterstände, Sitzgelegenheiten und Bäume für den ökologischen Ausgleich. Die BLS, der Kanton Bern und Bernmobil bezahlen den Hauptteil des Projekts.
Das ganze Projekt ist umstritten. Als die Könizer Bevölkerung 2014 darüber abstimmte, gingen die Behörden davon aus, dass das Bundesamt für Bauten und Logistik in unmittelbarer Nähe ein Verwaltungsgebäude mit 2000 Arbeitsplätzen bauen würde. Das ist nun aber nicht der Fall. 2019 gab der Bund seine Pläne auf.
Anpassungswünsche kommen nicht durch
Die EVP/GLP/Mitte-Fraktion wollte deshalb den Kredit zusammen mit den Grünen zurückweisen. Sie wollten das Projekt damit nicht grundsätzlich verhindern, da auch in Köniz die Verlängerung des Trams nach Kleinwabern von vielen gewünscht wird. Die beiden Fraktionen verlangten aber, dass das Projekt an die veränderten Umstände angepasst und die Tramstrecke etappenweise verlängert werde.
Dem folgte das Parlament aber nicht und bewilligte den Kredit mit 19 zu 10 Stimmen bei 7 Enthaltungen. Gemeinderat Christian Burren (SVP) hatte argumentiert, dass der Verkehrsknotenpunkt von Kanton, BLS und Bernmobil auch ohne den Könizer Anteil gebaut würde, halt ohne behindertentaugliches Trottoir.
Noch hängig ist eine Aufsichtsbeschwerde bei der Regierungsstatthalterin, die der Präsident IG Verkehr Köniz, Thomas Scheiter, als Privatperson eingereicht hat. Darin wird verlangt, dass die Abstimmung über das Projekt nochmals durchgeführt werde, weil es sich durch das Abspringen des Bundesamtes wesentlich verändert habe.
Naomi Jones ist Redaktorin im Ressort Bern. Sie schreibt vorwiegend über Themen aus der Agglomeration und Stadtentwicklung, aber auch über Umwelt, Bildung oder über Tagesaktuelles.
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