Kölliker verpasst Playoffs mit Bomo
Bomo Thun muss gegen Weinfelden das Playout bestreiten und um den Ligaerhalt kämpfen. Der Schweizer Eishockeylegende Köbi Kölliker bereitet die Arbeit mit den Frauen trotz Sorgenfalten Spass.

Köbi Kölliker bleibt am Sonntag nach der Partie gegen Weinfelden lange in der Kabine von Bomo Thun. Das 4:2 war zum Abschluss der Masterround erst der dritte Sieg, gleichzeitig vor allem die Hauptprobe für das bevorstehende Playout gegen den gleichen Gegner. «Ich habe den Spielerinnen klargemacht, dass jetzt alles gelöscht wird. Wir stehen vor einem neuen, weissen Blatt und müssen darauf eine erfolgreiche Story schreiben», erklärt Kölliker.
Doch das ist nicht das, was Trainer und Team wollten. Auch mit der Legende an der Bande verpasste Bomo das Playoff. Der 66-jährige Kölliker trainierte bereits Deutschland, Biel, die SCL Tigers, die U-20-Auswahl des Verbandes, war Assistent der Schweizer Nationalmannschaft. Der langjährige Rekord-Internationale wurde für seine Verdienste in die Hall of Fame aufgenommen.
Kölliker nimmt kein Blatt vor den Mund: «Wir haben unsere Ziele nicht erreicht.» Die Gründe ortet der Seeländer in der fehlenden Routine und der mangelnden Abgeklärtheit. Captain Andrea Schranz ergänzt: «Wir zogen im Januar einen Hänger ein und hatten leider auch davor zu wenig Punkte gesammelt. Weil die Liga extrem ausgeglichen war, hätte jede von uns mehr leisten müssen, damit es gereicht hätte.»
So blieb der Exploit gegen Meister Lugano (4:2) wirkungslos. Gegen die direkten Konkurrenten Reinach und Neuenburg resultierten von 24 möglichen Punkten nur deren 2. Für Goalie Saskia Maurer ist klar: «Wir hätten mit etwas mehr Effizienz und Torgefahr durchaus die eine oder andere Partie gewinnen können, aber uns fehlte ab und zu auch das Glück.»
Harte Serie erwartet
Gegen Weinfelden geht es für die Oberländerinnen nun darum, die NLA-Zugehörigkeit zu wahren. «Unser neues Ziel heisst: nicht absteigen», betont Laura Zimmermann. Die 16-jährige Stürmerin und U-18-Internationale macht sich auf eine harte Serie gefasst. «Es wird nicht mehr so einfach wie in der Qualifikation.» 8:3, 11:1, 4:0 und nun 4:2 haben die Thunerinnen diese Saison die Thurgauerinnen bezwungen.
«Wir dürfen sie nicht unterschätzen. Entscheidend ist, dass wir als Team auftreten, dann kommt es gut», sagt Zimmermann. Captain Schranz ergänzt: «Wichtig ist auch, dass wir mental bereit sind. Wir dürfen uns nicht von den Emotionen leiten lassen, sondern müssen uns auf das Spiel konzentrieren und die taktischen Anweisungen des Trainers befolgen.»
Spass mit den Frauen
Die Spielerinnen sind überzeugt, dass ihnen der erfahrene Kölliker helfen kann. Der Trainer spricht von einer interessanten Ausgangslage. Auch seinen Abstecher in das Fraueneishockey nennt er interessant. Ob er noch eine Saison anhängt, lässt er offen. Die Umstellung vom Profibereich der Männer fällt ihm nicht immer einfach.
«Man darf es nicht vergleichen. Trotzdem bin ich vielleicht manchmal zu ehrgeizig, verlange zu viel. Das Leistungsbewusstsein ist weniger ausgeprägt. Dafür zählt der soziale Aspekt mehr. Das muss sich jedoch in Zukunft ändern, wenn wir erfolgreich sein wollen.» Bereut hat Kölliker sein Engagement indes noch nie: «Im Gegenteil: Es macht Spass mit den Frauen.»
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