«Kneifen ist Gift für die Betroffenen»
Verdingkinder und Opfer der Zwangsmassnahmen in Notlagen werden finanzielle Soforthilfe erhalten. Der Präsident des Vereins Netzwerk Verdingt befürchtet, dass das Geld längst nicht für alle Betroffenen reicht.
In der Schweiz leben heute noch Tausende, die in ihrer Kindheit verdingt, administrativ versorgt, zwangssterilisiert oder zwangsadoptiert wurden. Wer in seiner persönlichen Integrität durch eine fürsorgerische Zwangsmassnahme verletzt worden ist und sich heute in einer finanziellen Notlage befindet, kann ab Juni beim Bund um Soforthilfe ersuchen. Ein entsprechender Fonds ist gestern Montag offiziell geschaffen worden. Ein Ausschuss, dem Betroffene und Fachleute angehören, prüft die Gesuche. Ab September sollen die ersten Auszahlungen erfolgen. Walter Zwahlen, Präsident des Vereins Netzwerk Verdingt erklärt, was er vom Soforthilfefonds hält.