Kleines Geschäft mit grossen Folgen
Je mehr es im Freibad nach Chlor riecht, desto mehr Verunreinigungen hat es im Wasser. Eine davon: Harnstoff aus menschlichem Urin.

Mit dem Beginn der Badisaison steigt Schwimmern auch wieder der typische Chlorgeruch in die Nase. Chlor ist ein Desinfektionsmittel und soll im Badewasser Keime abtöten. Den Badigeruch verbinden viele mit Sauberkeit. Ein Irrtum: Je stärker das Odeur, desto dreckiger ist das Wasser.
Denn der Duft entsteht erst, wenn sich das Chlor mit anderen Substanzen verbindet, etwa mit Harnstoff. «Ein Teil des Harnstoffs gelangt ins Wasser, weil Badende ins Becken pinkeln», sagt René Schittli, Badewasserinspektor des Kantons Zürich.
Was die Schwimmer abgeben, müssen die Badibetreiber wieder herausholen. Sie reinigen das Wasser laufend, schweizweit geltende Höchstwerte sind einzuhalten. Diese sind im Freibad für Harnstoff allerdings dreimal höher als im Hallenbad, weil dort mehr Leute im Wasser sind und Verunreinigungen einbringen, so Schittli. Er selbst nimmt bis viermal pro Jahr in jedem Zürcher Bad Wasserproben. Die Wasserqualität überprüfen auch die Badibetreiber, meistenorts mehrmals täglich.
Das ist nicht nur wegen der Wasserpinkler nötig. Denn Harnstoff ist auch ein natürlicher Bestandteil unserer Haut und diverser Lotions. Genau deshalb ist es so wichtig, vor dem Baden zu duschen. Je mehr Leute duschen, desto weniger Chemikalien brauchen die Badibetreiber ins Wasser zu geben.
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