Klares Ja zur Umwandlung der IBI
Es war ein klarer Entscheid: Mit 73 Prozent Ja-Stimmen wurde die Umwandlung der Industriellen Betriebe Interlaken in eine Aktiengesellschaft genehmigt. Die Beschwerde von Mattner Bürgern ist noch hängig.

Die Vorlage war schon im Parlament unbestritten gewesen, in der Bevölkerung war keine Opposition hörbar, und die Gemeindeversammlungen der Nachbargemeinden Matten und Unterseen hatten Anfang Juni bereits zugestimmt: Die Urnenabstimmung vom Sonntag über die Umwandlung der Industriellen Betriebe Interlaken (IBI) von einer Genossenschaft in eine Aktiengesellschaft versprach schon im Vorfeld ein klares Resultat.
Tatsächlich: Mit 789 Ja- gegen 299 Nein-Stimmen war der Entscheid deutlich. Der Ja-Anteil entspricht 73 Prozent. Die Stimmbeteiligung lag bei 35,1 Prozent.Das klare Resultat freut denn auch Finanzvorsteher Philippe Ritschard (FDP). Er präsidiert die Abstimmungskommission und stand am Sonntag wegen Abwesenheiten des Gemeinde- und des Vizegemeindepräsidenten für Auskünfte zur Verfügung.
Beschwerde noch hängig
«Wir haben gehofft, dass es ein deutliches Ja gibt», sagte Philippe Ritschard. Die Nein-Stimmen, so vermutet er, seien wohl «im Gefühl abgegeben worden, den Nachbargemeinden keine Geschenke machen zu wollen – da sind halt noch immer gewisse Ressentiments vorhanden».
Vielleicht sei aber auch eine Verschlechterung der Angestelltenverhältnisse befürchtet worden. Das deutliche Ja bedeute nun aber ein «zukunftsgerichteter Schritt», so Ritschard. Und: «Damit wird auch das Verhältnis zu unseren Nachbarn verbessert.»
Leicht getrübt wird die Freude wegen einer Beschwerde vom Mattner Gemeinderat Werner Gartenmann (SVP), die laut Regierungsstatthalter Martin Künzi noch hängig ist. Gartenmann und weitere Einheimische hatten nach dem positiven Beschluss der Gemeindeversammlung von Anfang Juni die Informationspolitik des Gemeinderates und auch die eigentliche Durchführung der Versammlung kritisiert.
Gartenmann: «Da wurde den Bürgern gesagt: Ihr müsst jetzt Ja oder Nein sagen, denn eine Verschiebung des Traktandums ist nicht möglich.» Damit sei eine unverfälschte Stimmabgabe jedoch nicht möglich gewesen, hielt Werner Gartenmann Anfang August gegenüber dieser Zeitung fest.
Wettbewerbsfähig bleiben
Mit der Umwandlung der IBI per 1. Januar 2019 in eine Aktiengesellschaft soll ihnen gemäss Abstimmungsbotschaft ermöglicht werden, «rasch und flexibel auf die sich ändernden Bedingungen zu reagieren». Gemeint sind Entwicklungen in der Strom-, Gas- und Wasserversorgung.
Die strategische Führung der IBI werde aufgewertet, und die Marktposition dank mehr Spielraum für Kooperationen mit anderen Unternehmen optimiert. Mit diesen und weiteren Massnahmen werde die langfristige Wettbewerbsfähigkeit gestärkt.
Mit der Änderung der Rechtsform werden Unterseen und Matten an den IBI beteiligt. Unterseen wird 1500 Aktien (12 Prozent) kaufen können, Matten – falls die Beschwerde abgelehnt wird – deren 1000 (8 Prozent), alle zum Nominalwert von je 100 Franken.
Interlaken behält eine qualifizierte Mehrheit von mindestens 67 Prozent des Aktienkapitals, das 1,25 Millionen Franken beträgt. Bis im Juni 2019 soll die Änderung vollzogen sein und dann rückwirkend per 1. Januar 2019 in Kraft treten.
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