Kirchen-Brandstifter zündet seine Zelle an
Der St.-Ursen-Brandstifter hat im Gefängnis Olten ein Feuer gelegt. Wie er das geschafft hat, ist noch unklar.
Ein 66-jähriger Schweizer, der 2011 einen Brandanschlag auf die St.-Ursen-Kathedrale in Solothurn verübt hatte, hat in seiner Zelle im Untersuchungsgefängnis Olten einen Brand verursacht. Der Mann wurde zur Kontrolle ins Spital gebracht.
Der Brand war kurz nach 5:50 Uhr bei der Alarmzentrale der Kantonspolizei Solothurn gemeldet worden. Die Feuerwehr Olten sei umgehend aufgeboten worden, teilte die Solothurner Kantonspolizei mit.
Der Brand habe rasch unter Kontrolle gebracht und gelöscht werden können. Die genauen Umstände, wie der Insasse das Feuer entfachen konnte, werden zurzeit ermittelt.
Zelle unbewohnbar
Dank raschem und professionellem Handeln des Personals im Untersuchungsgefängnis konnte der Insasse praktisch unverletzt aus seiner Zelle geholt werden. Er wurde vorsorglich zur Kontrolle ins Spital gebracht.
Beim Brand entstand nach ersten Einschätzungen der Brandermittler ein Sachschaden von mehreren 1000 Franken. Die Zelle ist vorübergehend unbewohnbar.
Brandstifter beschäftigt Gerichte
Nach einem Entscheid des Bundesgerichts muss der Mann auf freien Fuss gesetzt werden. Eine nachträgliche Verwahrung des Schweizers sei nicht zulässig, befand das Bundesgericht Anfang Oktober. Dieses bestätigte damit einen Entscheid des Solothurner Obergerichts.
Der unscheinbar wirkende Mann wartete im Untersuchungsgefängnis in Olten auf seine Freilassung. Der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) liegt jedoch eine Gefährdungsmeldung der Solothurner Staatsanwaltschaft vor.
Auf diesem Weg wurde ein zivilrechtliches Verfahren eingeleitet, das mit dem Strafverfahren nichts zu tun hat. Die KESB muss prüfen, welches Betreuungssetting der Mann zum Schutz von Dritten und zum eigenen Schutz braucht.
Strafe längst abgesessen
Der 66-Jährige hat die gegen ihn ausgesprochene unbedingte Freiheitsstrafe von 14 Monaten wegen Brandstiftung, mehrfacher Störung des Bahnverkehrs sowie Drohung und Schreckung der Bevölkerung längst abgesessen. Das Amtsgericht Solothurn-Lebern verhängte im vergangenen Dezember indes eine nachträgliche Verwahrung.
An der Verhandlung vor Obergericht zur Verwahrung hatte sich der Mann ausgiebig äussern können. Er sprach ruhig und klar – doch vieles war kaum nachvollziehbar. Seine Mission sei schon lange erfüllt, sagte er. Aktionen wie die Brandstiftung seien nicht mehr notwendig. Er schreibe nun Bücher und Briefe.
Millionenschaden in der Kathedrale
Der Mann hatte am 4. Januar 2011 in der St.-Ursen-Kathedrale in Solothurn mit Benzin und einer Kerze einen Brandanschlag verübt. Verletzt wurde niemand, es entstand ein Sachschaden von 3,5 Millionen Franken.
Davor hatte der Mann im März 2009 beim Bahnhof Olten-Hammer SO mit einer selber gebauten Metallvorrichtung einen Zug entgleisen lassen wollen. Und im Juli 2010 erschreckte er im Gotthardtunnel mit einer selbst gemachten «Bombenweste» Zugpassagiere.
SDA/ij
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