Leserreaktionen«Kirche sollte christliche Grundwerte nicht verpolitisieren»
Leserinnen und Leser äussern sich zu aktuellen Themen. Unter anderem zu den Bannern an diversen Kirchen, die für die Konzernverantwortungsinitiative werben.

Leserbriefe zu «Rote Köpfe wegen oranger Banner»
Für die, die so undemokratisch und verschwenderisch mit Steuergeldern umgehen wie momentan die Kirchen, für die gibt es nur eine Reaktion: Geldhahn zudrehen und den sofortigen Austritt aus der Landeskirche erteilen. Walter Stucki, Thörishaus
Dass Kirchen zu politischen Fragen öffentlich Stellung nehmen, ist ihr gutes Recht, sofern sie dies in demokratischer Auseinandersetzung mit ihrer Basis tun. Ein Novum ist, Kirchtürme als Träger einseitig geprägter Politpropaganda zu benutzen. Damit unterstützt die Landeskirche ein fragwürdiges Unterfangen, das Unternehmungen belasten würde, von denen sie direkt Steuerabgaben kassiert. Die Selbstdisziplinierung unserer Wirtschaft dürfte an den Ausbeutungsmissständen im Ausland kaum etwas verändern. Dagegen müssen in kommunistischen Arbeitslagern Tausende ihr Leben lassen, oder weltweit wird eine Unzahl von ungeborenem Leben legal oder illegal vernichtet. Wo bleibt da der Aufschrei? Kirchen sollten sich ausschliesslich darauf beschränken, die christlichen Grundwerte und Gebote hochzuhalten – ohne deren Verpolitisierung. Jürg W. Lanz, Bern
Der christliche Glaube bedeutet eine gesteigerte Aufmerksamkeit für die Ausgeschlossenen. Und das heisst, sich einzusetzen, wenn Menschen leiden – im Wissen darum, dass das seinen Preis haben kann. Die Konzernverantwortungsinitiative ist nicht ein parteipolitischer Zug, auf den die Kirchen aufspringen. Beim Einsatz der Kirchen und der Hilfswerke in den Ländern des Südens stossen sie auf Konzerne, die z.B. für verschmutztes Trinkwasser verantwortlich sind. Es geht hier nicht um moralische Spitzfindigkeiten, sondern darum, Schweizer Firmen vor Schweizer Gerichten haftbar zu machen. Und zwar dann, wenn sie auf massive Weise die Natur zerstören oder Menschenrechte missachten. Nächste Generationen werden sich wundern, dass wir diese Initiative überhaupt debattieren mussten. Benjamin Ruch, Bern
Link zum Artikel: «Rote Köpfe wegen oranger Banner»
Leserbrief zu «Wie der Schweizer Sport Kinderleben schädigt»
Nachdem ich diesen Artikel gelesen hatte, war ich ziemlich bestürzt. Mir war bewusst, dass das Training hart sein musste und der Weg an die Spitze nicht leicht ist. Doch auch Hochleistungssportler sind keine Maschinen und am wenigsten Kinder. Man kommt mit einer eisernen Hand und ohne Beachtung der mentalen Gesundheit oder des Wohlbefindens nicht zur besten Leistung. Besteht ein Gleichgewicht zwischen körperlichem sowie geistigem Training, Selbstbewusstsein und guter Ernährung, hat man die besten Voraussetzungen für einen Erfolg. Leidenschaft und Freude an der Sportart sollten Beweggründe sein und nicht die Angst vor seinem Trainer oder dem enttäuschten Blick der Eltern. Selbst wenn das Wissen für ein stabiles und strukturiertes Training vorhanden ist, greifen die Trainer oft darauf zurück, wie sie selbst trainiert wurden. Ein Teufelskreis, der durchbrochen werden muss, da sie denken, man müsse so vorgehen, um ans Ziel zu kommen. Die Zustände erfordern ein neu geregeltes System und die Zeit drängt. Jenny Hofer, Burgdorf
Link zum Artikel: «Wie der Schweizer Sport Kinderleben schädigt»
Zum Leserbrief «Etwas anzuprangern, was weit weg ist, ist einfacher»
Ich glaube, wir haben mit der momentanen Situation andere Probleme zu bewältigen, als ein Kugelfänger, welcher vor 50 Jahren still gelegt wurde, zu sanieren. Dieser Spielplatz ist gross genug zum Spielen auch ohne den Teil, der vorsichtshalber eingezäunt wurde. Ich habe auch noch von keinem Fall gehört, dass Kinder Schaden genommen haben. Ein Freund erzählte mir, wie sie als Buben tagelang Blei ausgegraben haben und dieses dann für andere Zwecke schmelzten. Der Freund ist 89 Jahre alt und lebt immer noch gesund. Robert Stämpfli, Langenthal
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