Kirche hat soziale Aufgaben
Ausgabe vom 13.Oktober «Kirchensteuer wird in Frage gestellt» Es ist immer wieder erstaunlich, dass die Kirche auf die Gottesdienste reduziert wird. Doch sie ist weit mehr als Gottesdienste, Beerdigungen und Taufen. In unserer Kirchgemeinde beanspruchen soziale Aufgaben mehr als die Hälfte der Arbeitszeit unserer Angestellten. Wo wäre der Caritas-Laden, die Kulturlegi, der Mittagstisch mit Aufgabenhilfe, die Krabbelgruppe, der Alterstreff, die Jassrunde für ältere Menschen, der Jugendtreff, das Frauenzmorge usw. ohne unsere Kirche. Es gäbe sie ganz einfach nicht mehr. Die politische Gemeinde ist nicht bereit, die Kosten für diese Leistungen/Aufgaben zu übernehmen. Schon mehrfach haben wir versucht, die Gemeinde in diese Aufgeben einzubinden, ohne Erfolg. Wenn nun die Trennung von Kirche und Staat erfolgen sollte, so wird die Kirche sicher weniger finanzielle Mittel zur Verfügung haben. Sicher werden weniger Gottesdienste durchgeführt, aber ebenso sicher ist, dass die oben erwähnten Angebote der Kirche gestrichen werden müssen, ohne dass ein Ersatz da ist. Von dieser Streichung wären einmal mehr die sozial Schwachen betroffen. Ob dies im Sinne der Initianten der ganzen Diskussion ist, wage ich sehr zu bezweifeln. Ein weiterer Punkt: Oft wollen Personen, welche aus der Kirche ausgetreten sind, bei der Hochzeitsfeier, Taufe oder Beerdigung einen Pfarrer. Absolut kein Problem für mich, meist aber für sie, wenn sie erfahren, dass diese Dienstleistungen nicht gratis sind, da sie ja keine Kirchensteuern mehr bezahlen. Eine etwas eigenartige Haltung dieser Menschen.Piero Catani Kirchgemeinderat Thun-Strättligen >
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