Kippgefahr: Toyota ruft 34'000 Geländewagen zurück
Keine Atempause für den japanischen Autohersteller: Wegen gefährlichen Verhaltens in engen Kurven müssen weltweit rund 34'000 Geländewagen in die Werkstätten.
Das teilte der Autokonzern am Dienstag in Tokio mit. Auch in Deutschland seien bis zu 430 Fahrzeuge des Modells «Land Cruiser 150» betroffen, sagte ein Unternehmenssprecher der «Kölnischen Rundschau». Das Unternehmen habe sich zu einem freiwilligen Rückruf auch in der Bundesrepublik entschlossen, so hiess es weiter, um die Sicherheit der Kunden auf jeden Fall zu gewährleisten. Die Kunden würden voraussichtlich noch in der ersten Maihälfte angeschrieben. Informationen über die Zahl betroffener Fahrzeug in der Schweiz wurden noch nicht mitgeteilt.
Toyota will das elektronische Stabilitätsprogramm der betroffenen Fahrzeuge aktualisieren, um das Risiko zu verringern, dass die Fahrzeuge in Extremsituationen ausbrechen. Die Aktualisierung des Stabilitätsprogramms werde in der Werkstatt rund 30 Minuten in Anspruch nehmen, berichtete der Sprecher.
US-Verbrauchermagazin warnte vor Fahreigenschaften
Die Rückruf folgt weniger als eine Woche nach der Warnung des einflussreichen US-Verbrauchermagazins «Consumer Reports» vor problematischen Fahreigenschaften des vor allem in den USA verkauften Lexus. Der Vorgang erinnert an den berühmt gewordenen «Elchtest» im Jahr 1997, als schwedische Testfahrer einen Mercedes der damals neuen A-Klasse mit scharfen Lenkbewegungen zum Umkippen brachten. Sie hatten das Ausweichen vor einem Elch simuliert. Bei dem Toyota-Test wurde der Wagen schnell in eine enge Kurve gefahren, dann wurde plötzlich Gas weggenommen, der Wagen brach aus.
Toyota erhielt damit erneut einen tiefen Kratzer in seinem einstmals makellosen Qualitätsimage. Wegen klemmender Gaspedale, unter Pedale rutschender Fussmatten und Problemen mit der Bremsregulierung bei den hochmodernen Hybrid-Baureihen musste der führende japanische Autohersteller inzwischen rund acht Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten rufen. Erst am Montag hatte die US-Regierung mitgeteilt, Toyota habe sich bereiterklärt, eine wegen verfehlter Informationspolitik über seine Pannenserie verhängte Rekordstrafe von 16,4 Millionen Dollar (12,1 Millionen Euro) zu zahlen.
Fast 10'000 Autos in den USA betroffen
Den Angaben von Toyota zufolge sind von dem jüngsten Rückruf des Lexus GX 460 insgesamt etwa 13'000 Fahrzeuge betroffen, davon rund 9400 Fahrzeuge in den USA sowie jeweils 1000 Autos in Russland und in Oman. Bei den Land Cruiser Prado geht es um insgesamt 21.000 Autos, darunter 4.400 in Oman, 4.000 in Russland und 1.500 in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
ddp/raa
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