Kinder sorgten für Wildwest-Stimmung in der Gemmi Lodge
kanderstegWeltweit sind bis zu fünf Prozent der Kinder von einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) betroffen. Die Organisation Elpos führte für Betroffene ein Lager durch. In der Gemmi Lodge kam Wildwest-Stimmung auf.
Lageraufbau, Seilpark, Rodeln, Hallenbad und Workshops: Das sind nur einige der Aktivitäten, welche im sechsten Sommerlager auf die jungen Teilnehmer warteten. 45 Kinder und Jugendliche zwischen acht und fünfzehn Jahren sowie 20 Betreuer logierten vom 16. bis 23.Juli im alten Hotel Gemmi Lodge und verbrachten die Zeit gemeinsam unter dem Motto «Wildwest und Kandermountain». «Das Ziel dieses Lagers ist es, den Kindern eine positive Woche zu bieten und zugleich den Eltern eine Erholungspause zu ermöglichen», erklärt Martina Nydegger von der Organisation Elpos. Zudem werde auf die Förderung sozialer Kontakte besonderen Wert gelegt. Da die Kinder nicht in Massenlagern untergebracht werden können, sondern kleinere Schlafeinheiten benötigt werden, gestaltet sich die Suche nach der passenden Unterkunft oft schwierig. «Hier in Kandersteg haben wir aber doch einen geeigneten Platz gefunden, und auch die Umgebung mit dem Seilpark oder dem Oeschinensee bietet uns viele Möglichkeiten.» Die Bedenken der Eltern Häufig hätten die Eltern grosse Bedenken, ihre Kinder in ein Lager zu schicken, weil die Angebote den speziellen Bedürfnissen oft nur teilweise entsprechen. «In unserer Ferienwoche können wir aber intensiv auf genau diese Bedürfnisse eingehen», weiss Martina Nydegger. Bereits vor Lagerbeginn müssen die Eltern einen langen Fragebogen ausfüllen, damit die Betreuer schon mit den Vorlieben und Abneigungen des Kindes vertraut sind. Wenn die Kinder dann wieder nach Hause kommen, erfahren die Eltern durch das persönliche Tagebuch und den Lagerrückblick mit den Betreuern mehr über die Ferienwoche. «Für viele Eltern ist unser Lager das erste Angebot, in welches sie Vertrauen haben und ihre Kinder schicken können, oder es ist das erste Lager, von dem ihr Kind nicht nach Hause geschickt wurde. Wir bekommen durchwegs positive Rückmeldungen.» Tägliche Rituale Nebst den jungen Lagerteilnehmern war ausserdem eine grosse Zahl an Leitern mit dabei. «Auf eine Gruppe von sechs bis sieben Kindern kommen jeweils zwei bis drei Betreuer», erklärt Nydegger. Diese müssten sehr belastbar und flexibel sein, um den Alltag im Lager zu meistern. Dazu gehören auch verschiedene Rituale, die den Tag für die Kinder strukturierter gestalten. «Vor dem Essen spielen wir immer das gleiche Lied, sodass sich die Teilnehmer darauf einstimmen können», ergänzt die Betreuerin. Auch die Tische seien immer in dieselben Gruppen unterteilt, und am Abend erklären die Betreuer den Kindern das Programm des nächsten Tages. «Das gibt den Betroffenen Sicherheit, und so wissen sie schon frühzeitig, was sie erwartet.» Auf dem Programm stehen aber nicht nur Aktivitäten, bei welchen alle dabei sind; oft können die Kinder zwischen verschiedenen Möglichkeiten auswählen. So bastelten an einem verregneten Nachmittag einige Kinder Traumfänger oder Rasseln, und ein paar beteiligten sich an Gesellschaftsspielen. Im hauseigenen Schwimmbad plantschte eine Gruppe mit ihren beiden Betreuern, und ein Junge sorgte mit seiner Trommel für musikalische Unterhaltung. Viele Höhepunkte Zu den Höhepunkten für die Kinder und Jugendlichen zählten vor allem der Seilpark und eine gemietete Bullriding-Anlage; ein Rodeosimulator, bei welchem die Kinder auf einem Stier reiten konnten. Und was gefällt Martina Nydegger jeweils am besten im Sommerlager? «Ich freue mich immer wieder besonders über die vielen speziellen und kreativen Ideen, welche die zahlreichen Kinder haben.» Jeanine Salzmann>
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch