Kim Jong-un nennt seine Bedingungen
Nordkorea ist nur zu Gesprächen bereit, wenn die USA und Südkorea die gemeinsamen Militärübungen beenden und die UNO-Sanktionen aufgehoben werden.

Die nordkoreanische Führung hat Bedingungen für mögliche Gespräche mit Südkorea oder den USA gestellt. Dazu zählten die Aufhebung der UNO-Sanktionen und das garantierte Ende der gemeinsamen Militärübungen der USA und Südkoreas, wie die nordkoreanische Nationale Verteidigungskommission heute mitteilte.
US-Aussenminister John Kerry hatte am Montag seine Bereitschaft zum Dialog mit Pyongyang signalisiert. «Wenn die Feinde in den USA und im Süden wirklich den Dialog und Verhandlungen wollen, sollten sie diese Schritte gehen», hiess es in der Erklärung. «Der erste Schritt muss die Rücknahme der Sanktionen des UNO-Sicherheitsrates sein, die aus lächerlichen Gründen verhängt wurden.» «Zweitens müssen Sie der ganzen Welt erzählen, dass Sie keine weiteren Übungen für einen Atomkrieg vornehmen, die unsere Nation bedrohen. Dialoge und Kriegsspiele können nie gemeinsam funktionieren.»
Militärangriff «ohne Vorwarnung»
Diese Bedingungen dürften jedoch nicht vom Westen erfüllt werden. Pyongyang lehnt seinerseits die Bedingungen Washingtons und Seouls für einen Dialog ab. Diese wollen zunächst konkrete Schritte zur atomaren Abrüstung sehen. Kerry hatte in seinem Gesprächsangebot gesagt, Nordkorea müsse sein Verhalten ändern und internationale Verpflichtungen einhalten, vor allem in der Frage seines umstrittenen Atomprogramms.
Am Dienstag hatte Nordkorea zu dem Gesprächsangebot der USA erklärt, Pyongyang werde keinem «erniedrigenden Dialog» mit Washington zustimmen. Am selben Tag drohte die Führung von Machthaber Kim Jong-un Südkorea mit einem Militärangriff «ohne Vorwarnung».
Südkoreaner Ban will sich für den Dialog einsetzen
UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon forderte Nordkorea am Mittwoch auf, das Gesprächsangebot aus Seoul über die Zukunft des gemeinsam mit Südkorea betriebenen Handelskomplexes Kaesong «ernsthaft» zu prüfen. Nordkorea hat das an der innerkoreanischen Grenze liegende Industriegebiet, das sich auf nordkoreanischem Territorium befindet, am 3. April im Zuge der militärischen Spannungen abgesperrt. Derzeit befinden sich noch rund 200 Südkoreaner in dem zehn Kilometer von der Grenze entfernten Komplex.
Der aus Südkorea stammende Ban versprach, sich für den Dialog auf der koreanischen Halbinsel einzusetzen. Er forderte die Führung Nordkoreas auf, «den Kurs zu ändern und an den Verhandlungstisch zurückzukehren».
Nach einem Raketentest im Dezember und einem Atomtest im Februar ist die Lage auf der koreanischen Halbinsel derzeit stark angespannt. Fast täglich erneuert die nordkoreanische Führung unter dem jungen Machtaber Kim ihre Drohungen gegenüber dem südlichen Nachbarn und den USA. Derzeit wird mit einem neuen Raketentest Nordkoreas gerechnet, dessen Atomprogramm seit Jahren Besorgnis in der westlichen Welt auslöst. Nordkorea hat wiederholt die nach dem Raketentest verhängten UNO-Sanktionen als Grund für die derzeitige Krise genannt.
AFP/chk
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