Kim Dotcom wieder auf freiem Fuss
Nach seiner Festnahme in Neuseeland ist der Megaupload-Gründer Kim Schmitz gegen Kaution wieder freigelassen worden. Der 38-Jährige muss in seinem Haus in Auckland bleiben und darf nicht ins Internet gehen.

Der umstrittene Internetunternehmer Kim Schmitz alias Kim Dotcom ist nach einer Festnahme in Neuseeland gegen Kaution wieder auf freien Fuss gesetzt worden. Es bestehe keine Fluchtgefahr, teilte das Justizministerium in Wellington mit.
Neben der Beschlagnahmung seines Vermögens sei auch seine Familie ein Grund, weshalb Schmitz ein Interesse daran habe, in Neuseeland zu bleiben, argumentierte Richter Nevin Dawson. Als Auflage darf der 38-Jährige nicht ins Internet gehen und muss in seinem Anwesen in Auckland bleiben, es sei denn, es gebe einen medizinischen Notfall.
Keine substanzielle Basis
Der Anwalt von Schmitz, Paul Davison, sagte, sein Mandant sei entschlossen, weiter gegen die US-Vorwürfe zu kämpfen. Diese hätten «keinerlei substanzielle Basis». Schmitz selbst sagte, er sei erleichtert, seine drei kleinen Kinder und seine schwangere Frau wiederzusehen.
Drei weitere gemeinsam mit Schmitz festgenommene Verantwortliche des inzwischen geschlossenen Online-Speicherdienstes waren bereits zuvor auf Kaution freigekommen. Sie alle sollen sich massiver Internetpiraterie schuldig gemacht haben, da Megaupload das Herunterladen von urheberrechtsgeschützten Werken ermöglichte.
Rückschlag für US-Justiz
Die Entscheidung des Richters vom Mittwoch ist ein Rückschlag für die US-Justiz, die eine Auslieferung der vier Megaupload-Verantwortlichen fordert. Eine Anhörung zu den Auslieferungsanträgen soll voraussichtlich am 20. August stattfinden.
Sollte der aus Kiel stammende Schmitz vor ein US-Gericht gestellt werden, droht dem ehemaligen Internethacker die Maximalstrafe von 20 Jahren Haft. Die US-Behörden werfen Schmitz vor, allein im Jahr 2010 durch seine Internetaktivitäten 42 Millionen Dollar verdient zu haben.
Megaupload bot seinen Nutzern seit 2005 an, Daten im Internet zu speichern und dort auch anderen zur Verfügung zu stellen. Dies ist an sich nicht illegal. Allerdings wurde die Plattform auch dazu genutzt, Raubkopien etwa von Musik, Filmen und Software zu verbreiten. Dotcom war am 20. Januar in Neuseeland festgenommen worden.
SDA/wid
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