Keine Schleichwege durchs Dorf
Wie erwartet hat es Dutzende Rückmeldungen zur geplanten Sanierung der Schachenstrasse gegeben. Der Lyssacher Gemeinderat hat Bedenken wegen eines Trottoirs. Zudem soll das Dorf von Mehrverkehr verschont bleiben.

Der Kanton will die Schachenstrasse zwischen dem McDonald's-Kreisel in Burgdorf und dem Schachenkreisel umfassend sanieren und ausbauen. Schon im vergangenen September zeigte sich an einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung in Lyssach: Dieses Projekt gibt zu reden. Vor kurzem ist nun die öffentliche Mitwirkung zur Verkehrssanierung Lyssachschachen zu Ende gegangen.
Die Mitwirkung sei in der Bevölkerung auf Resonanz gestossen, sagt Jürgen Seeber, Projektleiter des Oberingenieurkreises IV in Burgdorf. Dort sind etwa fünfzig Mitwirkungseingaben eingegangen. «Das ist positiv für uns», sagt Seeber. «So sehen wir, wo die Bevölkerung der Schuh drückt.» Inhaltlich kann der Projektleiter noch nichts zu den Eingaben sagen. Diese müssten jetzt im Detail ausgewertet werden.
Flankierende Massnahmen
Die Gemeinde Lyssach hat sich ebenfalls am Mitspracheverfahren beteiligt, wie Gemeindeschreiber Stefan Flückiger bestätigt. Der Gemeinderat finde im Grundsatz, die Massnahmen des Kantons seien richtig, erklärt er. Es sei dem Rat aber ein Anliegen, dass die Verkehrssanierung Lyssachschachen nur mit flankierenden Massnahmen im Dorf umgesetzt werde. Das sei auch dem Grossteil der Bevölkerung wichtig, so Flückiger.
Der Gemeinderat sieht vor allem auf der Kirchbergstrasse, der Storretenstrasse sowie der Dorf-/Burgdorfstrasse Handlungsbedarf. «Wir wollen nicht mehr Verkehr im Dorf als heute schon. Es darf nicht so weit kommen, dass die Umfahrung von Lyssach plötzlich durch das Dorf selbst stattfindet», sagt der Gemeindeschreiber. Die Behörden würden sich ansonsten vorbehalten, Massnahmen auf Gemeindestrassen zu verfügen.
Die Exekutive hat laut Flückiger weiter angeregt, die Erschliessung des Fenaco-Areals über die leer stehende Parzelle zwischen der Ulrich Oppliger AG und Fenaco vorzunehmen. Vom McDonald‘s-Kreisel Richtung Kirchberg ist auf der rechten Seite entlang der Wohnhäuser zudem ein Trottoir geplant.
Aus Sicht der Gemeinde sei das ein Problem, weil sie für den Winterdienst auf dem Trottoir zuständig wäre, erklärt Flückiger. «Das würde bedeuten, wir müssten mit einem kleinen Räumungsfahrzeug mit 25 Stundenkilometern die Schachenstrasse hinauffahren, einzig um das neue Trottoir vom Schnee zu befreien.»
Der Gemeinderat wies in seiner Eingabe darauf hin, dass er die offenen Punkte mit dem Kanton geklärt haben will, bevor das Projekt öffentlich aufgelegt wird. «Sonst wird sich die Gemeinde allenfalls mit einer Einsprache am Auflageverfahren beteiligen», sagt Flückiger und betont: «Der Gemeinderat hat kein Problem damit, wenn der Kanton die Schachenstrasse sanieren will. Doch das Dorf darf nicht mit Mehrverkehr belastet werden.»
Temporeduktionen
Genau das ist auch das Anliegen der Interessengemeinschaft Verkehr Lyssach (IGVL). «Das Projekt Verkehrssanierung Lyssachschachen bietet zwar Lösungen für alle Verkehrsteilnehmer und ist daher kein Problem für uns. Wir befürchten aber Auswirkungen aufs Dorf», sagt Balz Weingand, Präsident der IGVL.
Alles, was den fliessenden Verkehr auf der Schachenstrasse zurückhalte oder verlangsame, wie etwa die geplante Lichtsignalanlage, führe zu Ausweichverkehr durch das Dorf. «Deshalb fordern wir vom Kanton und von der Gemeinde Lyssach flankierende Massnahmen spätestens ab Baubeginn, damit der Ausweichverkehr vom Dorf ferngehalten wird.»
In der Mitwirkungseingabe schreibt die IGVL denn auch von «wirksam greifenden verkehrsberuhigenden Massnahmen im Dorfbereich». Neben anderen Möglichkeiten sieht die IGVL dafür zum Beispiel Temporeduktionen und entsprechende Kontrollen vor. «Das Ziel muss sein, dass der Ausweichverkehr durchs Dorf erschwert und dadurch unattraktiv wird», sagt Weingand.
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