Keine Luxushandys mehr von Nokia?
Der kriselnde finnische Hersteller will seine Luxus-Handymarke Vertu einem Zeitungsbericht zufolge an den britischen Finanzinvestor Permira verkaufen.
Der kriselnde finnische Hersteller Nokia will seine Luxus-Handymarke Vertu einem Zeitungsbericht zufolge an den britischen Finanzinvestor Permira verkaufen. Die beiden Unternehmen befänden sich bereits in Gesprächen, es werde über einen Kaufpreis von 200 Millionen Euro verhandelt, berichtete die «Financial Times» am Montag ohne Nennung von Quellen.
Demnach will sich Nokia bereits seit Dezember von Vertu trennen. Der Umsatz der weitgehend unabhängig von Nokia agierenden Tochtergesellschaft werde auf zwischen 200 und 300 Millionen Euro pro Jahr geschätzt.
Diamant- und Edelsteinhandys
Nokia hatte 1998 den Einstieg in den Markt der Haute-Couture-Handys verkündet. 2000 bezog Vertu seinen Firmensitz in Grossbritannien, 2002 wurde mit dem Vertu Signature das erste Modell auf den Markt gebracht. Die Handys von Vertu sind häufig mit Diamanten und anderen Edelsteinen besetzt. Das Einstiegsmodell Constellation Quest kostet über 4000 Franken, für die teuersten Modelle muss man einen sechsstelligen Betrag hinblättern. Vertu bieten seinen Kunden mit den Telefonen Funktionen an wie einen Reservierungsservice für wichtige und wohlhabende Persönlichkeiten und ähnliche Dienste.
Bei Permira würde sich Vertu in ein Portfolio mit Luxus-Kleiderherstellern wie Hugo Boss und Valentino einfügen. Vertu nutzt das Nokia-Betriebssystem Symbian.
Verlust der Marktführerschaft
Nokia steckt in einer tiefen Krise. Der Konzern hat nach Ansicht von Branchenexperten den Trend zu Multimediahandys verschlafen. Er tut sich schwer, auf dem zukunftsträchtigen Markt Anschluss an Konkurrenten wie Samsung zu finden, die das Google-Betriebssystem Android nutzen, oder an Apple mit seinem iPhone. Nokia ging deswegen eine Allianz mit dem US-Softwareriesen Microsoft ein. Erst vor wenigen Tagen hatte Nokia eingeräumt, nach 14 Jahren die Führerschaft auf dem Handy-Weltmarkt an Samsung verloren zu haben.
AFP/rek
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