Keine erneute Verzögerung beim Golden-Pass-Express?
Nach mehrmaliger Verschiebung ist die Inbetriebnahme durchgehender Schmalspurzüge Montreux–Interlaken Ende 2020 vorgesehen.

Unter dem Titel «MOB-Projekt für Spurwechselzüge auf Schlingerkurs» schreibt die renommierte «Schweizer Eisenbahn-Revue» (SER) in der Dezemberausgabe: «Nach bereits zahlreichen Anpassungen über die letzten Jahre wurde nun offenbar erkannt, dass auch der zuletzt vorgesehene Einsatz von siebenteiligen Kompositionen – mit einem Triebwagen und fünf Wagen – auf der anspruchsvollen MOB-Strecke nicht realisierbar ist.»
Konkret geht es um die erwähnten Triebwagen, die aus verschiedenen Gründen durch fahrgastlose Lokomotiven ersetzt werden müssen, und die Reduktion von sieben auf fünf Personenwagen. Was die möglichen Passagierzahlen reduziere und damit die Rentabilität des Projektes infrage stelle.
Einer der Gründe für den Einsatz von Lokomotiven könnte laut SER das mehrmals technisch bedingte erhöhte Gewicht der umspurbaren Fahrzeuge sein, die den Triebwagen an den Rampen bei Montreux zu schaffen machen.
Erste Tests in diesem Winter
«Geht der Plan der IG Golden Pass auf, verkehren Ende 2020 die ersten durchgehenden Züge Montreux–Interlaken-Ost, ohne Umsteigen in Zweisimmen», so der Hinweis in dieser Zeitung zur 29. Generalversammlung der Interessengemeinschaft im Juni dieses Jahres im Depot der Ballenberg-Dampfbahn in Interlaken.
Verzögert die jüngste Entwicklung die Inbetriebnahme der durchgehenden Schmalspurzüge ein weiteres Mal?, wollte diese Zeitung von den beteiligten Bahnunternehmen BLS und MOB wissen. «Es ist richtig, dass die MOB ein neues Konzept mit kürzeren Zügen erarbeitet hat», bestätigt BLS-Sprecher Stefan Dauner.» Aus heutiger Sicht steht dies aber einer Inbetriebnahme Ende 2020 nicht im Wege.» Dauner ergänzt: «Die Umspuranlage in Zweisimmen ist bereit. Erste Tests für deren Wintertauglichkeit werden wir bereits diesen Winter durchführen.»
Das bestätigt der Projektleiter BLS/MOB Robertus Laan. «Auch aus meiner Sicht sieht der Termin immer noch gut aus. Die Länge der Komposition hat keinen Einfluss auf den Einführungstermin.» Die fertiggestellte Umspuranlage werde derzeit zu Testzwecken vorbereitet. «Wir werden im Januar und Februar 2019 erste Tests durchführen, um so die ‹Kinderkrankheiten› zu erkennen und die gewonnenen Erkenntnisse in die definitiven Drehgestelle einfliessen zu lassen.» Mit dem Zeitpunkt der Tests soll auch die Wintertauglichkeit der neuen Fahrzeuggeneration erwiesen werden.
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