Kein Interesse an billigen Wohnungen
Am Tag der offenen Tür einer Baugenossenschaft konnten frei werdende Objekte besichtigt werden.
Von Ueli Zoss Horgen – Der Wischplan in der Genossenschaftssiedlung im Horgner Käpfnach-Quartier sieht vor, dass in dieser Woche der Gebäudekomplex B die grüne Zone vom Veloständer bis zum Sandhaufen, C den Durchgang bis zum Vorplatz zu reinigen hat. A, B und C bilden zusammen an der Bergwerkstrasse 29 bis 35 die Cholenrain-Siedlung mit 16 Familien-Wohnungen, die die Baugenossenschaft Wohnsinn vermietet. Frei geworden ist die 51/2-Zimmer-Maisonette-Wohnung der Familie Hauser, die in Höngg eine neue Bleibe gefunden hat. Die drei Kinder sind erwerbstätig geworden. Als die Hausers vor Jahren in der Siedlung einzogen, wusste die Familie, dass sie wegziehen muss, sobald die Kinder mündig werden. Eingezogen sind die ersten Mieter vor zwölf Jahren, das Land hat die Genossenschaft von der Gemeinde Horgen im Baurecht bekommen. «Jetzt steht der erste Generationswechsel bevor», sagt Manuela Widmer, Präsidentin von Wohnsinn. Die weiteren Bedingungen: Pro Kopf der Familie gilt ein Zimmer, infrage kommen Schweizer Bürger und Bürgerinnen sowie Ausländer und Ausländerinnen mit einer Niederlassungsbewilligung, die mindestens zwei Jahre in Horgen Wohnsitz haben oder seit zwei Jahren in einem Horgener Betrieb angestellt sind. Einziehen kann, wer jährlich zwischen 56 000 und 63 000 Franken verdient und ein Depot in der Höhe von 20 000 Franken überweist. Diese Summe kann auch aus den Pensionskassen-Geldern vorbezogen werden. Die Mietzinse bewegen sich zwischen 1300 und 1700 Franken pro Monat, eine 61/2-Zimmer-Wohnung kostet bis zu 2400 Franken. 13 Wohnungen sind vom Kanton und der Gemeinde subventioniert. Streit um Katzenkontingent Am Tag der offenen Tür stehen Kaffee und Kuchen auf dem Vorplatz bereit. Doch in Zeiten, in denen immer mehr günstige Wohnungen in teure verwandelt werden, bleibt das Interesse für den Cholenrain erstaunlich gering. Lange Zeit bleibt Andrea Schlumpf die Einzige, die sich eine der Wohnungen anschaut und ihre Personalien aufs Anmeldeformular schreibt. «Hier zu wohnen, wäre wunderbar», sagt sie nach der Besichtigung. Ihr tun es nach Ablauf der Hälfte der zweistündigen Besuchszeit nur noch Kajenthini und ihre Mutter aus Sri Lanka gleich. Bereits jetzt wohnen verschiedene Nationalitäten in der Siedlung, so Mieter mit argentinischen und marokkanischen Wurzeln. Vor zwei Jahren ist Michael Grimm mit seiner Familie eingezogen. Zusammen mit seinen Kindern Jana, Julia und Nina vergnügt sich der Papa im Grünen. Auch Grimm, Vorstandsmitglied im Cholenrain, wundert sich über das Ausbleiben der Besucher. «Vielleicht sahen zu wenige Leute unsere Einladung. Das müssen wir nächstes Mal besser machen.» Das Leben sei friedlich hier, fügt er an. Letzter Streitpunkt sei das Katzenkontingent gewesen. «Sieben Katzen sind erlaubt. Wir lagen leicht darüber.» In der Horgner Cholenrain-Siedlung sind die Mietwohnungen günstig und die Bedingungen streng. Foto: Patrick Gutenberg
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