Keime im Wasser mit Sonne abtöten
Basel. - Mehr als ein Drittel der Menschen in Entwicklungsländern hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Wegen mangelhafter Wasserqualität und hygienischer Bedingungen sterben etwa 1,8 Millionen Menschen an Durchfallerkrankungen, überwiegend Kinder unter fünf Jahren, wie die Universität Basel in einer Medienmitteilung festhält.
Um verschmutztes Wasser in solchen Ländern an Ort und Stelle zu reinigen, hat die Eawag in Dübendorf bereits vor mehreren Jahren eine einfache Methode entwickelt. Dabei wird Wasser in transparente Pet-Flaschen gefüllt, und durch die im Sonnenlicht enthaltenen UV-Strahlen werden Durchfallerreger abgetötet. Nun kommen Forscher des Schweizerischen Tropeninstituts (STI) und der Universität of California jedoch zum Schluss, dass diese Methode unter Alltagsbedingungen in Bolivien keinen eindeutigen Effekt auf Durchfallerkrankungen bei den insgesamt 700 untersuchten Kindern hatte.
Solare Wasseraufbereitung im Test
«Wir haben mit dem Verfahren zwar eine Reduktion von 19 Prozent an Durchfallerkrankungen erreichen können», sagt Daniel Mäusezahl vom STI. Doch dies sei statistisch nicht signifikant. Um es wissenschaftlich einwandfrei zu beweisen, müsse man deshalb noch weitere Studien machen. Regula Meierhofer von der Eawag kennt solche Probleme und verweist darauf, dass vor allem umfangreiche Aufklärungskampagnen der Bevölkerung sehr wichtig seien, die zu einer nachhaltigen und effizienten Anwendung führten.
Für arme Länder mit schlechten Hygienestandards hält Mäusezahl die Methode, die im Labor zu ausgezeichneten Ergebnissen führt, weiterhin für äusserst wichtig. Er selbst habe es ausprobiert und sehr dreckiges, veralgtes Wasser vorschriftsgemäss zuerst grob gefiltert, in die PET-Flasche gefüllt und dann nach ein paar Stunden Exposition im Sonnenlicht getrunken. (bry)
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