Katastrophe vor blutrotem Abendhimmel
Vor 200 Jahren explodierte östlich von Java der Vulkan Tambora so heftig, dass ein Jahr später in der Schweiz der Sommer ausfiel. Kann man heute für die Bekämpfung der globalen Klimaerwärmung vom Tambora lernen?
Der Ausbruch des Tambora von 1815, nach heutigem Wissensstand die wohl grösste Vulkaneruption der letzten 7000 Jahre, ist als wissenschaftliche Inspirationsquelle so frisch, als wäre er erst gestern geschehen. «Das Ereignis berührte das ganze Spektrum der Naturwissenschaft — Geologie, Physik, Chemie. Es hinterliess tiefe Spuren in der Gesellschaft», sagt Stefan Brönnimann, Professor für Klimatologie am Geographischen Institut der Universität Bern. «Der Tambora lehrt uns, unsere Umwelt als zusammenhängendes System zu verstehen.»