Karl Jeker ist gefasst
Die Polizei hat die Flucht des 52-Jährigen beendet. Der Gesuchte wurde in der Nähe einer Autobahn angehalten.

Der 52-jährige Karl Jeker flüchtete am frühen Mittwochmorgen, 3. Januar 2018, unbemerkt aus den Psychiatrischen Diensten Aargau (PDAG) in Windisch. Der wegen eines Tötungsdelikts im Jahr 2013 verurteilte Mann befand sich in einem stationären Massnahmevollzug in der Klinik.
Am Freitagnachmittag ist er einem Mann in Mülligen aufgefallen. Der Mann verständigte die Polizei. Diese konnte Jeker nach weniger als 15 Minuten in der Nähe der Autobahn festnehmen, teilt die Kantonspolizei Aargau mit.
Schuldunfähig
Der Schweizer war am Mittwochmorgen aus dem stationären Massnahmenvollzug der Psychiatrischen Klinik in Windisch gemeinsam mit einem 37-Jährigen geflüchtet. Dieser Mann wurde bereits wenig später in einem anderen Kanton angehalten.
Der 52-Jährige hatte im August 2013 in Büsserach SO seinen Bruder mit der Schrotflinte erschossen. Karl Jeker leistete bei der Verhaftung am Tatort keinen Widerstand und hat die Tat gestanden.
Das Amtsgericht Dorneck-Thierstein erklärte den Mann im Juli 2015 für die vorsätzliche Tötung seines Bruders für schuldunfähig. Es ordnete eine stationäre Massnahmen an.
Der Schweizer wehrte sich bis vor das Bundesgericht gegen diese Massnahme. Die Lausanner Richter wiesen eine Beschwerde des Mannes im vergangenen April ab.
Das schwarze Schaf der Familie
Der 52-Jährige hatte die Beschwerde selbst verfasst und geltend gemacht, er habe in Notwehr gehandelt. Er verlangte, für schuldfähig erklärt zu werden. Das Bundesgericht hielt fest, die Ausführungen des Mannes seien grösstenteils schwer verständlich.
Der 52-Jährige sei immer das schwarze Schaf der Familie gewesen, hiess es nach der Tat – ein Taugenichts, der keine Ausbildung machte und keiner geregelten Arbeit nachging. Eine landwirtschaftliche Ausbildung hatte er abgebrochen. Das Einzige, was den Täter begeisterte, sei das Openair Rock am Bärg gewesen, für das er sich seit Jahren engagiert habe.
Mörder eine Woche auf der Flucht
Bereits Ende Mai 2016 war ein Mann aus der geschlossenen Abteilung der Psychiatrischen Klinik Königsfelden geflohen. Der 24-jährige Mörder wurde nach knapp einer Woche in Deutschland festgenommen.
Seine Mutter hatte ihm bei der Flucht aus der Klinik geholfen und ihn mit dem Auto nach Deutschland gefahren. Die Frau wurde wegen Fluchthilfe zu einer bedingten Geldstrafe und einer Busse verurteilt. Ihr Sohn hatte 2009 im Kanton Tessin ein 17-jähriges Mädchen mit einem Holzscheit erschlagen.
SDA/wed/woz
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