Kanton und Stadt Freiburg kaufen Cardinal-Areal – Brauereimuseum bleibt vorerst
Der Kanton und die Stadt Freiburg kaufen das Cardinal-Areal für 21,5 Millionen Franken. Ziel ist es, auf dem 53'000 Quadratmeter grossen Gelände der Traditionsbrauerei einen Technologie- und Innovationspark zu schaffen.
Nach langwierigen Verhandlungen wurde der Kaufvertrag am Montag unterzeichnet, wie der Freiburger Staatsrat und die Cardinal- Besitzerin Feldschlösschen in einer gemeinsamen Mitteilung schreiben. Der Kauf sei allerdings an Bedingungen geknüpft worden.
So sichert der Vertrag Feldschlösschen einen Anteil am allfälligen Mehrwert des Standorts bei einer Umzonung zu. Einen solchen ergäbe sich etwa durch die Umzonung der Gewerbe- in eine Stadtzone. In diesem Fall würde Feldschlösschen die Hälfte des Mehrwertes erstattet.
Sanierung kostet drei Millionen Franken
Im Kaufpreis von 21,5 Millionen Franken ist zudem ein Abzug von drei Millionen berücksichtigt. Dabei handelt es sich um einen geschätzten Betrag für die Sanierung von Böden und Gebäuden im Falle einer Verschmutzung. Diese Arbeiten würden somit zulasten der Stadt und des Kantons Freiburg gehen.
Der Vertrag sieht weiter vor, dass die neuen Besitzer die Gebäude nach dem Rückbau der technischen Installationen durch Feldschlösschen unverändert übernehmen. Deshalb wurde eine zusätzliche Million Franken für die notwendigen Rückbau-Arbeiten nach dem Abbau der technischen Anlagen vom Brutto-Kaufbetrag abgezogen.
Kanton und Stadt verpflichten sich zudem, während 20 Jahren für den Betrieb des Brauereimuseums Räumlichkeiten unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Das Museum, das der Stiftung Blancpain gehört, bleibt somit auf dem Brauereigelände.
«Die Verhandlungen waren intensiv, wurden aber stets in einem respektvollen Klima geführt», wird der Freiburger Staatsrat Georges Godel in der Mitteilung zitiert.
Die Cardinal-Besitzerin, der Aargauer Getränkekonzern Feldschlösschen, schliesst die Freiburger Traditionsbrauerei, wie geplant, auf Juni dieses Jahres. Obwohl es für das Grundstück zahlreiche Interessenten gebe, habe Feldschlösschen stets den Freiburger Behörden den Vorrang eingeräumt, heisst es in der Mitteilung weiter.
Noch nicht definitiv
Den Kaufvertrag haben Gemeinde- und Staatsrat akzeptiert, er muss aber noch vom Generalrat der Stadt und vom Kantonsparlament genehmigt werden. Diese dürften sich mit dem Dossier im kommenden Sommer befassen.
Geplant ist, dass Kanton und Stadt Freiburg das Areal auf Ende Juni 2012 in Besitz nehmen können. Der Terminplan berücksichtigt somit ein allfälliges Referendum gegen den Kauf des Geländes.
Der Freiburger Stadtammann Pierre-Alain Clément ist laut Communiqué aber überzeugt, dass die Parlamente der Stadt und des Kantons dem Vertrag, der Freiburg höchst interessante Perspektiven eröffne, zustimmen werden.
Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern von Kanton und Stadt Freiburg sowie der ETH Lausanne prüft derweil, ob sich das Cardinal-Gelände zur Errichtung eines Technologie- und Innovationsparks eignen würde.
Die Ankündigung Feldschlösschens, die Freiburger Brauerei zu schliessen, warf im Sommer des vergangenen Jahres hohe Wellen. Inzwischen haben 35 von 57 betroffenen Mitarbeitenden eine neue Stelle bei Feldschlösschen angenommen. 18 Personen wurden vorzeitig pensioniert.
SDA/met
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