Kanton Bern stärkt Biodiversität–Appell
Der Kanton Bern sieht sich mit seinem Aktionsprogramm zur Stärkung der Biodiversität auf Kurs. Das machte Volkswirtschaftsdirektor Andreas Rickenbacher am Mittwoch vor den Medien in Oberösch deutlich.

Sorgen bereiten ihm die rückläufigen Bundesbeiträge. Im Rahmen des Finanzausgleichs NFA senke der Bund die Beiträge an den Naturschutz im Kanton Bern spürbar, sagte Rickenbacher gemäss Redetext. Derselbe Bund setze die meisten Vorgaben zum Schutz der biologischen Vielfalt.
«Wir erwarten, dass der Bund nicht nur ehrgeizige und öffentlichkeitswirksame Ziele setzt, sondern auch konkret handelt», sagte Rickenbacher. Für die Umsetzung der kürzlich präsentierten nationalen Biodiversitäts-Strategie müsse er die notwendigen finanziellen und personellen Ressourcen zur Verfügung stellen.
Erste Erfolge
Der Kanton Bern hat sein Aktionsprogramm bereits 2008 lanciert. Die Ziele will er bis 2016 erreichen. Die Zwischenbilanz falle grundsätzlich erfreulich aus, sagte Rickenbacher und verwies etwa auf Erfolge im Kulturland mit Schwerpunkt Talgebiet. Dort habe der Anteil der ökologisch wertvollen Flächen um 30 Prozent zugenommen.
Dank höheren Naturschutzbeiträgen sei auch der Anteil der vertraglich gesicherten Biotopflächen gestiegen und liege nun bei 85 Prozent. Das entspricht fast 10'000 Hektaren.
Weiter wurden 611 Hektaren Waldreservate neu errichtet. Zusätzlich sei das Grosswaldreservat Diemtigtal mit 477 Hektaren auf der Zielgeraden, sagte Rickenbacher vor den Medien in Oberösch auf dem Hof von Bauer Stefan Luder, der sein eigenes Engagement zugunsten der Biodiversität darlegte.
Gelder ohne Gegenleistung
Die Erhaltung der biologischen Vielfalt sei nicht nur eine ökologische Notwendigkeit, betonte Regierungsrat Rickenbacher. Sie bringe auch einen beträchtlichen wirtschaftlichen Nutzen, der sich nicht immer in Franken und Rappen beziffern lasse.
Allerdings seien bei Stichproben im Kanton Bern Qualitätsmängel bei einem Teil der ökologischen Ausgleichsflächen und der Biotope festgestellt worden - trotz angemessenen Entschädigungen und Weiterbildungsangeboten.
Das dürfe nicht hingenommen werden, machte Rickenbacher deutlich. «Hier fliessen Öko- und Naturschutzgelder ohne Gegenleistung.» Der Kanton sei bemüht, in den nächsten Jahren Abhilfe zu schaffen.
SDA/cls
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