Kandersteg ist wieder erreichbar
Bis am Montag dürfen nur Einheimische und Feriengäste die Strasse befahren. Im Wallis sind noch 80 Angehörige der Armee im Einsatz.
Nach dem Hochwasser vom vergangenen Montag ist der Berner Oberländer Tourismusort Kandersteg seit heute Nachmittag wieder auf der Strasse erreichbar. Bis Montagmorgen dürfen aber nur Einheimische und Feriengäste die Strasse befahren.
Erst zu diesem Zeitpunkt wird auch der Autoverlad durch den Lötschbergtunnel wieder aufgenommen. Zuerst soll die vom Hochwasser schwer beschädigte Kantonsstrasse zwischen Frutigen und Kandersteg so gut wie möglich instand gestellt werden. Deshalb ist zu viel Verkehr auf der erst behelfsmässig reparierten Strasse noch unerwünscht.
Kurz nach der Eröffnung der Strasse nahm das Bahnunternehmen BLS auch den öffentlichen Verkehr zwischen Frutigen und Kandersteg wieder auf. Allerdings nicht mit Zügen – die Strecke bleibt bis voraussichtlich 21. Oktober gesperrt. Es verkehren aber seit Freitagnachmittag Bahnersatzbusse, wie die BLS mitteilte. Vom Wallis her war Kandersteg in den letzten Tagen per Bahn durch den Lötschbergtunnel zu erreichen.
Weitere Fortschritte bei den Reparaturen
Die Aufräumarbeiten in der im Berner Oberland am meisten vom Hochwasser betroffenen Gemeinde Kandergrund kommen derweil weiter voran. So ist das Trinkwassernetz wieder aufgebaut, wie es bei der Gemeindeschreiberei auf Anfrage hiess. Allerdings empfiehlt die Gemeinde den Bewohnern weiterhin, das Wasser vorsichtshalber vor dem Trinken abzukochen.
Auch die Abwasserreinigungsanlage (ARA) von Frutigen BE läuft seit heute Morgen wieder. Dort wird das Abwasser der Gemeinde Kandergrund behandelt, zu der auch die vom Hochwasser stark betroffene Ortschaft Mitholz gehört. Allerdings sind in Mitholz noch nicht alle Kanalisationen repariert. Deshalb sind in Mitholz auch mobile Toiletten aufgestellt worden. Die Stromversorgung in Mitholz sei ebenfalls mehrheitlich wiederhergestellt, sagte Gemeindeschreiber Martin Trachsel auf Anfrage.
Bis zu 80 Armeeangehörige im Einsatz
Im Lötschental im Wallis traf am Freitagmorgen Armeehilfe für die Aufräumarbeiten ein. Die Armee werde mit vorerst 30 Personen Strassen freilegen und reparieren, sagte der Einsatzleiter Unwetter Lötschental, Richard Rieder.
Denn die Kantonsstrasse im Lötschental zwischen Wiler und Blatten ist nach wie vor unterbrochen. Die Instandstellung dieser Strasse sowie der Lawinen- und Geröllschutzdämme vor dem Wintereinbruch hat laut Rieder Priorität.
Ab Samstagmorgen werden im Wallis 80 Armeeangehörige im Einsatz stehen. Das Militär sei in erster Linie für die zivile Sicherheit der Bevölkerung da. Je nach Wetter – etwa bei einem Wintereinbruch – würde die Armee Tag und Nacht eingesetzt.
Bewilligt ist der Einsatz der Armee bis am kommenden Mittwoch. Rieder hält es allerdings für sehr wahrscheinlich, dass der Kanton Wallis den Bund um eine Verlängerung der Armeehilfe ersuchen muss.
Patenschaft für Berggemeinden schafft Fonds
Die Schweizer Patenschaft für Berggemeinden hat nach dem Hochwasser vom Montag einen speziellen Unwetter-Fonds geschaffen und stellt für Sofortmassnahmen eine Million Franken zur Verfügung. Das gab sie am Montag bekannt.
Mit dem neuen Fonds will sie den vom Hochwasser betroffenen Berggemeinden die Aufräumarbeiten und den Wiederaufbau zerstörter Anlagen erleichtern. Das Geld soll den Gemeinden aber auch dazu dienen, rasch Projekte für vorbeugende Schutzmassnahmen an die Hand zu nehmen.
SDA/miw
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