Kampfjet-Grounding hat Folgen für das lokale Gewerbe
Die Flugshow-Absage auf der Axalp reisst bei einigen Betrieben ein Loch in die Kasse.

Alles war bereit für die grosse Show. Doch am Mittwochnachmittag kam für die Fliegerfans die grosse Ernüchterung: «Das Fliegerschiessen findet nicht statt.»
Der kurzen Information auf der Website des VBS folgte wenige Stunden später eine Medienmitteilung. Nicht das Wetter machte der Luftwaffe einen Strich durch die Rechnung, sondern technische Mängel an den Hauptprotagonisten der Flugshow im Gebiet Axalp-Ebenfluh. Wegen Rissen an den Landeklappen der F/A-18C/D darf dieser Flugzeugtyp bis auf weiteres nicht mehr im Tiefflug eingesetzt werden, heisst es im offiziellen Communiqué der Armee.
Die Schiessübungen der Kampfjets seien für die Besucher des Fliegerschiessens jeweils die Hauptattraktion. Weil diese nun ausfällt, habe man sich entschlossen, den Anlass abzusagen.
Dennoch stehen die F/A-18-Jets weiter für den Luftpolizeidienst zur Verfügung. Allerdings mit Flugeinschränkungen. Wie lange diese bestehen bleiben, ist noch nicht bekannt: «Wir unterziehen zurzeit sämtliche Jets dieses Typs einer gründlichen Prüfung», sagt Armasuisse-Sprecher Kaj-Gunnar Sievert. Die Einsatzbereitschaft der F/A-18-Flotte sei von dieser Untersuchung nicht betroffen.
26 Busse kamen vergebens
Anders sieht dies für Gewerbebetriebe in der Region des Flugplatzes Unterbach aus. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Flugshow auf der Axalp an beiden Tagen zusammengezählt über 8'000 Besucher. Ein grosser Teil davon gelangt vom Bahnhof Brienz oder den Parkplätzen mit Bussen in Richtung Axalp. Mit Sessellift und zu Fuss geht es dann ins Gelände der Vorführung.
Für die Brienzer Firma Flück Reisen ist der Transport ein lohnendes Geschäft. Insgesamt 26 Linienbusse stehen im Einsatz. Ein grosser Teil davon wird angemietet. «Fahrer inklusive», sagt Geschäftsführer Ernst Flück. Bei der wetterbedingten Absage für den Mittwoch bliebt Flück und seinem Team noch Zeit zum Handeln: «Wir konnten unseren Partnern noch frühzeitig Bescheid geben. Wegen des Wetters rechneten wir sowieso mit einer Absage.»
Für Donnerstag wahren die Prognosen aber vielversprechend. Die Busse, einige davon sogar aus der Umgebung Zug angefahren, standen bereit. Dann kam die Absage. Die Mietgebühren werden nun trotzdem fällig. «Insgesamt betragen die ungedeckten Kosten für das Unternehmen rund 30'000 Franken», sagt Ernst Flück. Abgefedert wird das Minus dank Rückstellungen, die man bei den vergangenen Flugshows gemacht hat. «Wir sind uns des Risikos einer Absage bewusst und kalkulieren unsere Preise daher entsprechend», sagt Ernst Flück.
Etwas Betrieb beim Training
Einigermassen gelassen nehmen die F/A-18-Panne auch die Sportbahnen Axalp. 3'000 Fahrten zählten die Verantwortlichen im vergangenen Herbst während der Flugshow. «Dieses Jahr hatten wir immerhin während des Trainings am Dienstag etwas Betrieb», sagt Sportbahnen-Präsident Ueli Waldhardt. Klar sei die Absage bedauerlich. Doch: In der Jahresrechnung falle dies nicht so stark ins Gewicht. «Unsere Frequenzen am Fliegerschiessen kommen nicht an ein schönes Wintersportwochenende im Februar ran», so Ueli Waldhardt weiter.
Auch die Fliegerfans, welche teilweise von weit her anreisen, kennen das Risiko. Ihnen bleibt ebenfalls ein Trost: Wer im Vorverkauf ein Transportticket gekauft hat, bekommt immerhin 85 Prozent des Kaufpreises zurückerstattet.
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