Kaesong geht am Montag wieder auf
Nach stundenlangen Verhandlungen einigten sich Nord- und Südkorea: Der gemeinsame Industriepark wird nächste Woche wieder geöffnet. Und: Kaesong soll nie wieder Opfer der Politik werden.

Fünf Monate nach ihrer Schliessung soll die von Nord- und Südkorea gemeinsam betriebene Sonderwirtschaftszone Kaesong wiedereröffnet werden. Vertreter beider Länder einigten sich am Mittwoch nach stundenlangen Verhandlungen darauf, dass der Industriepark ab Montag wieder in Betrieb genommen werden soll, wie das Ministerium für Wiedervereinigung in Seoul mitteilte. Der Komplex ist eine wichtige Devisenquelle für den Norden.
Bei den Verhandlungen, die die ganze Nacht dauerten, hätten sich beide Seiten auf die Wiedereröffnung von Kaesong am 16. September verständigt, erklärte das Ministerium in Seoul weiter. Am Dienstag hatte ein neuer gemeinsamer Ausschuss eine zweite Gesprächsrunde begonnen, nachdem es in ersten Gesprächen vergangene Woche keine Einigung über einen Zeitplan gegeben hatte.
Bereits Mitte August hatten Süd- und Nordkorea ein Grundsatzabkommen zu der Sonderwirtschaftszone geschlossen, die etwa zehn Kilometer hinter der Grenze auf nordkoreanischem Gebiet liegt. Sie verpflichteten sich darin, schnellstmöglich für die Rückkehr zum normalen Betrieb zu sorgen und Kaesong nicht noch einmal zum Opfer politischer Spannungen werden zu lassen. Ein Datum wurde damals noch nicht festgelegt.
Der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel hatte sich im Frühjahr zugespitzt. Neben der Androhung von Atomangriffen auf die USA und Südkorea schloss Pyongyang im April Kaesong, das wichtigste Symbol für eine Annäherung beider koreanischer Staaten aus früheren Jahren. Wegen eines Militärmanövers Südkoreas und der USA zog der Norden seine 53'000 Arbeiter aus der 2004 gegründeten Sonderwirtschaftszone ab und brachte die Produktion zum Erliegen. Der Komplex – eines der wenigen Beispiele für eine zwischenstaatliche Kooperation – wurde daraufhin geschlossen.
AFP/chk
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