Nach Zug nun die ZSC LionsKämpf will den nächsten Cup-Coup
Marc Kämpf bestreitet mit dem SC Langenthal am Montag den Cup-Viertelfinal gegen die ZSC Lions. Die Oberaargauer sind derzeit in Top-Form.

Es sei schon nicht das Gleiche, sagt Marc Kämpf. «Ohne Corona wäre das Stadion wohl annähernd ausverkauft, Hunderte von Leuten wären schon vor Ort, wenn wir dort eintreffen», sagt der Stürmer des SC Langenthal. Auch der Cup-Viertelfinal gegen die ZSC Lions am Montag (20.15 Uhr) muss jedoch ohne Zuschauer stattfinden. Ein Highlight ist dieses Spiel für den SCL aber allemal, bereits das zweite in dieser Saison.
Am 25. Oktober stand den Oberaargauern im Achtelfinal mit Zug bereits ein anderes NLA-Spitzenteam gegenüber. Langenthal gelang die Überraschung und eliminierte den Oberklassigen mit einem 2:1-Sieg nach Verlängerung aus dem Wettbewerb. «Am Anfang hatten wir Glück», sagt Kämpf. «Dann fanden wir besser ins Spiel.» Und kurz vor Ende der zusätzlichen Spielzeit erzielte der 30-Jährige den Siegtreffer. «Ich musste lachen, nachdem die Scheibe im Tor lag», erinnert er sich. «Es war ein spezieller Spielzug, der zum Erfolg geführt hatte.»
Und nun also die Lions, wieder ein hochkarätiger Kontrahent steht dem SCL gegenüber. Kein Neuland für Kämpf, in den vorangegangenen drei Spielzeiten ist er regelmässig auf die Zürcher getroffen. Nach dem NLB-Meistertitel mit den Oberaargauern 2017 wurde er vom SC Bern verpflichtet, der Bündner bestritt insgesamt 146 Spiele für die Stadtberner und wurde mit diesen 2019 Schweizer Meister. «Der ZSC ist in seiner Spielweise dem EV Zug nicht unähnlich», sagt Kämpf. «Bei den Lions findet man jedoch mehr Elemente eines skandinavischen Spielstils, während die Zuger mehr kanadisch agieren», sieht er auch Unterschiede. Wichtig werde es sein, unnötige Strafen zu vermeiden und sich rasch an das höhere Tempo des NLA-Vertreters zu gewöhnen.
Seit Mitte Oktober ungeschlagen
Denn chancenlos ist der SCL nicht. Die Oberaargauer haben nicht nur Zug bezwungen. Sie haben auch die neun letzten Meisterschaftsspiele gewonnen, sind seit Mitte Oktober nicht mehr bezwungen worden. Auch eine zehntägige Quarantäne wegen dreier Corona-Fälle führte nicht zum Unterbruch einer Siegesserie. Die Langenthaler hatten insofern Glück, als sie nach dem Ende der häuslichen Isolation eine Woche Zeit hatten, um sich in Training wieder in Wettkampfform zu bringen. «Wir agieren derzeit mit viel Selbstvertrauen», sagt Kämpf. Auch den verletzungsbedingten Ausfall von Stammtorhüter Pascal Caminada vermag der SCL gut zu kompensieren; der junge Andri Henauer vertritt ihn ausgezeichnet.
Kämpf entschied sich vor der Saison bewusst zum Schritt zurück nach Langenthal. «Ich hätte auch in Bern bleiben können, kurz war es auch ein Thema, bei einem anderen NL-Club zu unterschreiben. Aber bald einmal war klar, dass ich wieder für den SCL spielen würde.»
Der in Davos ausgebildete Angreifer wechselte nach dem Ende seiner Juniorenzeit 2010 in den Oberaargau. Längst ist der zweifache Vater mit seiner Familie in der Region heimisch geworden, auch während seiner Zeit beim SCB blieb er dort wohnhaft. In Langenthal ist er auch zu 20 Prozent auf der Geschäftsstelle tätig, hauptsächlich in den Bereichen Sponsoring und Marketing.
Cupsieg noch zu weit weg
Am Computer ist Kämpf derzeit jedoch wenig anzutreffen. Sein Team steht alle zwei bis drei Tage im Einsatz. «Wenn man immer gewinnt, geht das gut», sagt er. «Unsere Kondition reicht noch für weitere Siege.» Bis am 12. Dezember stehen sieben weitere Partien auf dem Programm. Der Erholung kommt ein grosser Stellenwert zu. Das Eistraining am Sonntag war freiwillig. Kämpf nahm daran teil, während andere Akteure sich draussen in der Natur bewegten.
Im letzten Jahr ist Ajoie als Swiss-League-Club bis zum Cupsieg durchmarschiert. «Davon träumen wir noch nicht», sagt Kämpf. «Das ist noch zu weit weg.» Am Montag soll erst einmal der nächste Coup gelingen.
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