Juwel aus der Taufe gehoben
Die erste Ausgabe des Mittsommerfestivals am Simmenfall an der Lenk war sowohl für die 1300 Besucher als auch für die Organisatoren ein voller Erfolg. Es gibt aber auch Kritik.

Das erste Mittsommerfestival am Simmenfall war klein, aber fein. Die überaus idyllische Lage am Fuss des Wildstrubels und mit dem Simmenfall im Hintergrund lockte zusammen mit dem herrlichen Sommerwetter am vergangenen Wochenende 1300 Open-Air-Fans in die südlichste Gemeinde des Kantons Bern.
«Die Stimmung war extrem friedlich. Genau so, wie wir es uns erhofft hatten.»
«Wir waren an beiden Tagen ausverkauft», meinte OK-Präsident Reto Zürcher erfreut. «Die Stimmung war extrem friedlich. Genau so, wie wir es uns erhofft hatten.» Die 17 Bands von Rumble Jim bis Troubas Kater lieferten ein abwechslungsreiches Musikprogramm von Hillbilly über Rap bis Mundartrock.
Lob aus Bayern
Für Angie Buchs, Frontfrau der einheimischen Rockabilly-Band Rumble Jim, war es eine besondere Freude, das erste Mittsommerfestival am Simmenfall eröffnen zu dürfen. «Wir fühlten uns geehrt», sagt sie.

Rumble Jim begeisterten nicht nur mit ihrem Können, sondern auch mit vielen eigenen Liedern. «Von den 26 dargebotenen Songs stammen 13 aus unserer eigenen Feder», betont sie und ergänzt, dass Rumble Jim in diesem Jahr nur an diesem Festival öffentlich auftreten.
«Wir konzentrieren uns zurzeit auf das Schreiben eigener Songs.» Man darf wohl bald auf die erste CD der Band hoffen.
Von weiter angereist waren Ludwig Two aus Bayern. Sie traten auf die Bühne, und ihr Sänger verkündete entzückt: «Vor so schöner Kulisse haben wir noch nie gespielt.» Alle Bands waren motiviert und von der Schönheit der Natur angetan. Die Stimmung schaukelte sich hoch bis zu Troubas Kater, dem krönenden Abschluss des Festivals.
Breite Akzeptanz
Die Idee, an der Lenk ein Open Air zu machen, fand viel Zustimmung. Lenk Simmental Tourismus unterstützt das Festival finanziell und mit Werbung. Der Lenker Gemeindepräsident Christian von Känel genoss das Festival vor Ort.
«Super, dass es jetzt hier auch ein Festival gibt», ist er überzeugt. Dies sei gut für die Lenk und «etwas Schönes, das Besucher an die Lenk zieht».
Die Festivalbesucher sprachen mehrheitlich von einem gelungenen Fest und lobten die schöne Lage. Viele hoffen, dass es im nächsten Jahr wiederholt wird. Ob es dazu komme, müsse jetzt eine genaue Analyse zeigen, so Zürcher.
Denn ein Festival sei eine kostenintensive Geschichte, die sich nicht über die Eintritte finanzieren lasse. Zürcher betont die Wichtigkeit der Sponsoren und ergänzt: «Wenn die Leute aus dem Tal wieder mithelfen, kann es eine Fortsetzung geben. Wir wären gerne dazu bereit.»
Stein des Anstosses
Doch es gab auch Kritik: Aus Platzgründen mussten die Besucher ihre Fahrzeuge auf dem Parkplatz der Metschbahn parken. Ein Shuttlebus brachte die Leute an den Simmenfall und wieder zurück. Eine Retourfahrt für 10 Franken pro Person. «Das ist viel zu viel», hiess es, von «Abzocke» war die Rede.
Dazu Reto Zürcher: «Wir mussten den Transport unserer Besucher auslagern.» Und gemäss ihrer Philosophie, ein Festival von der Region für die Region zu sein, beauftragten sie damit ein lokales Transportunternehmen. Und das koste eben Geld, sei aber gewiss sinnvoller, als ein kostengünstiges Unternehmen aus Osteuropa zu engagieren.
Die Eintrittspreise waren wie bei anderen Anlässen im Tal auch ein Thema. Doch für die 17 Livebands, DJs und das ganze Drumherum seien die Preise gerechtfertigt, findet Zürcher. Als kleines Festival müsse man ganz anders rechnen.
«Wir wollen ein kleines Festival sein. Familiär, friedlich und gemütlich.» Das ist ihnen auf jeden Fall gelungen. Es wurde am Wochenende ein neues Festival im Simmental aus der Taufe gehoben. Es ist speziell, es ist wunderschön, und man darf es nach seiner ersten Ausgabe als das Juwel unter den Simmentaler Festivals bezeichnen.
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