Talentförderung lohnt sichJung, begabt und heiss auf die NLA
Bei den Berner Topclubs Wiler-Ersigen, Floorball Köniz und den Unihockey Tigers Langnau haben sich in dieser Saison schon einige Talente einen Stammplatz erkämpft und in der NLA Spuren hinterlassen.

Es herrschen ungewisse Zeiten. Dies betrifft auch die Vereine aus den Teamsportarten, die sich Gedanken um die Zukunft machen und jeden Rappen zweimal umdrehen, bevor sie ihn ausgeben.
Umso wichtiger mutet für die meisten Clubs die Tatsache an, dass die Förderung der eigenen Talente gewährleistet ist. Dies garantiert «Nachschub» für die erste Equipe. Zudem stiftet es Identifikation und entlastet das Transferbudget.
Die Berner Spitzenclubs im Unihockey sind bezüglich Jugendförderung seit Jahren Vorbilder. Auch in dieser Saison haben sich in der NLA wieder etliche Youngsters in den Vordergrund gespielt, die teils noch bei den Junioren aktiv sein dürften.
Könizer Rohdiamanten
Einer der Shootingstars ist Raul Willfratt. Der Stürmer (Jahrgang 2001) entstammt der Talentschmiede von Floorball Köniz, die seit Jahren Rohdiamanten «hochzieht». Schon in der ersten Saisonpartie erzielte Willfratt gegen Thun ein Tor. Inzwischen hat der filigrane, wendige Angreifer acht Punkte (5 Tore, 3 Assists) auf seinem Konto.
Unlängst zeigte der 19-Jährige beim 3:2 gegen Wiler-Ersigen seine Klasse. Er war an vielen gefährlichen Aktionen beteiligt und leitete das 1:1 mit einem schnell ausgeführten Freistoss ein. «Er hat sich nahtlos ins Team eingefügt und überzeugt mit Zuverlässigkeit», sagte der Könizer Fabian Michel, der das Derby bei «FBK TV» als Co-Kommentator begleitete und zuletzt wegen eines mehrmonatigen Auslandsaufenthalts nicht mitspielte.
Wie Willfratt überzeugte im dritten Block gegen Wiler auch Samuel Poffet. Der schlaksige Center hat ebenfalls Jahrgang 2001 und spielte gegen die Unteremmentaler zum fünften Mal in dieser Saison.
Mit Leon Triangiello (Jahrgang 2002, fünf Mal im Kader), Lukas Münger (2001, 4), David Wolfer (2000, von Fribourg ausgeliehen, 2), Philemon Hammer (2000, 5) oder Ersatzgoalie Daniel Münger (2000, 9) werden zudem schon die nächsten Könizer Talente an die NLA herangeführt.
Ebenfalls noch junge Akteure wie Jon Noa Würz, Cedric Haldemann, Pascal Michel (1999) und Yann Andrea Ruh (1998) gehören derweil schon zum Stamm beim Tabellenzweiten oder sind wie Stefan Hutzli (1998) absolute Leistungsträger.
Die wilden Jungtiger
Erich Kropf, der Sportchef von den U-21-Elitejunioren der Unihockey Tigers Langnau, scheint ein Visionär zu sein. Oder zumindest ein absoluter Experte. Vor zwei Jahren sagte er gegenüber dieser Zeitung: «Wir haben in der U-21 und in der U-18 vielversprechende Talente. Sie sollten in zwei bis drei Jahren in der NLA spielen können.»
In der letzten Saison enttäuschten die Tigers und verpassten das Playoff. Aktuell sind sie besser auf Kurs, liegen auf Rang 6. Ein Grund für die Steigerung sind auch die Talente, die Kropf vor zwei Jahren im Visier hatte.

Stürmer Nick Pfister (Jahrgang 2001) bereichert etwa die Offensive, hat nach nach neun Einsätzen starke zehn Punkte beigesteuert (7 Tore/3 Assists). Auch Mathias Steiner (2000) sorgte für viel Furore und half mit neun Punkten (2/5) tüchtig mit beim Aufschwung. Beide Angreifer sind Produkte der guten Ausbildung bei den Tigers.
Mit Luca Fankhauser, Matteo Nico Steiner (beide 2002), Eliah Musio (2001), Luca Steiner, Janis Lauber (1999), Elias Wälchi oder Björn Schenkel (1998) haben die Tigers noch weitere junge, wilde, talentierte Akteure im Team, die Druck auf die Arrivierten machen oder teils schon als Stammspieler wichtige Rollen innehaben.
Dudovic führt junge Garde an
Am 28. Januar wird Michal Dudovic erst 22 Jahre jung. Trotzdem liegt der Slowake in der Skorerliste von Wiler-Ersigen auf Platz 1. Dies heisst etwas im stark besetzten Kader des Rekordmeisters. Gleichzeitig ist es auch ein Kompliment an die Verantwortlichen und Trainer.
Sie haben Dudovic, der als «Auslandschweizer» gilt, über die Jahre herangeführt und ihn zu einem der besten Stürmer der NLA reifen lassen.
Aber auch bei Wiler-Ersigen (Rang 3 nach 9 Runden) drängen noch jüngere Akteure als Dudovic nach. Und sie schüren so den Konkurrenzkampf im sowieso schon extrem jungen Team. Tim Döbeli (Jahrgang 2003), Gian Mühlemann, Amelio Tambini (2002), Yannis Wyss (2001), Gianluca Persici, Noah Siegenthaler, Marc-André Vogt oder Cyrill Sutter (2000) hatten in dieser Saison schon Einsätze in der NLA oder waren im Kader.
Zudem stehen nicht weniger als sechs weitere Spieler mit Jahrgang 1999 im Aufgebot von Wiler, darunter unverzichtbare Leistungsträger wie Jan Bürki oder Dudovic.

Fehler gefunden?Jetzt melden.