Finanzierung von BusseJSVP lanciert Spendenaktion für Oberländer Wirtin
Daniela Liebi droht eine Busse, weil sie ihr Restaurant in Schwanden-Sigriswil – trotz Verbot – öffnete. Um die Wirtin zu unterstützen, sammelt die Junge SVP nun Geld.

Daniela Liebi hat am vergangenen Montag an der Aktion «Wir machen auf» teilgenommen, ihren Landgasthof Rothorn geöffnet und sich damit den behördlich verordneten Schliessungen im Gastgewerbe widersetzt.
«Wöchentlich wechselnde, willkürlich scheinende Behördenvorgaben, dann wieder Schliessung, quasi auf unbestimmt. Wir haben schlicht nichts mehr zu verlieren», begründete die Wirtin ihr Handeln gegenüber dieser Zeitung. Sie erhielt viel Zuspruch, servierte den Gästen Ghackets und Hörnli – bis zum Mittag füllte sich das Rothorn in Schwanden-Sigriswil.
Doch die Protestaktion war von kurzer Dauer: Bereits am frühen Nachmittag tauchte die Kantonspolizei auf. Daniela Liebi beugte sich dem Druck und schloss ihr Lokal.

Wie «20 Minuten» berichtet, droht der Wirtin nun eine hohe Busse. Zusammen mit der Jungen SVP, die am Samstag eine Spendenaktion zur Finanzierung der Busse startete, sammelt sie nun Geld.
Dass die Partei damit eine illegale Handlung unterstützt, begründet JSVP-Präsident David Trachsel gegenüber «20 Minuten» damit, dass die Massnahmen des Bundesrates «völlig willkürlich» seien, dieser die Not der Betriebe nicht ernst nehme und man sich fragen müsse, wo Illegalität aufhört und demokratischer Widerstand anfängt.
Gastro Suisse lehnt Spendengelder ab
Das Geld, das durch die Spendenaktion zusammenkommt, soll allerdings nicht nur Daniela Liebi, sondern auch Lernenden der Gastrobranche zugutekommen. Es war die Idee der Wirtin, die Auszubildenden zu unterstützen, da derzeit viele von ihnen – um Arbeitserfahrung zu sammeln – in Hotels arbeiten.
Finanziert werden solche Arbeitseinsätze von Gastro Suisse. Da die Branchenorganisation Aktionen wie «Wir machen auf» aber nicht befürwortet und von diesen nicht profitieren will, wird sie die Gelder aus der Spendenaktion von Daniela Liebi und der JSVP gemäss «20 Minuten» ablehnen.
Die JSVP wird laut Präsident David Trachsel deshalb andere Wege suchen, um die in der Gastronomie tätigen Lernenden zu unterstützen.
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