Infoanlass zum Grimseltunnel«Jetzt geht es um die Wurst»
Die Planung für den Grimseltunnel ist weit fortgeschritten. Nun kommt es auf das nationale Parlament an, ob die Finanzierung des Bahnteils dieses Projekts zustande kommt.

«‹Der Grimseltunnel ist nicht einfach nur eine Vision, sondern ein Projekt – bis Ende Jahr sogar ein baureifes Projekt›, erklärte Alt-Nationalrat Karl Vogler, Vizepräsident IG Grimseltunnel, den Anwesenden im voll besetzten Saal des Dorfzentrums Grimseltor in Innertkirchen», berichtet der Verein in einer Medienmitteilung. «Die Anwesenden brauchte er nicht zu überzeugen, dass eine Bahnverbindung zwischen Innertkirchen und Oberwald zusammen in einem Tunnel mit einer neuen Höchstspannungsleitung für die Region und für die Schweiz eine gute Sache ist», heisst es darin weiter.
Überzeugungsarbeit leisten
Vielmehr braucht es diese Überzeugungsarbeit in Bundesbern, wie der Direktor der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete, Thomas Egger, ausführte. «Eigentlich ist niemand im Bundeshaus gegen dieses Projekt, es sind aber noch zu wenige aktiv dafür», erklärte er. Das soll sich nun ändern.
«Einerseits, indem der Bundesrat mittels Vorstösse zur Finanzierung eines gebündelten Infrastrukturprojekts, das der Grimseltunnel darstellt, aufgefordert wird.» Und andererseits, indem dafür geweibelt werde, dass die Grimselbahn Geld aus dem Fonds zur Finanzierung und zum Ausbau der Bahninfrastruktur (Fabi) erhalte. So oder so müsse es rasch gehen.
«Das Fenster für die Finanzierung ist bis Ende des nächsten Jahres offen.»
«Das Fenster für die Finanzierung ist bis Ende des nächsten Jahres offen», so Egger. Entsprechend brauche es politische Überzeugungsarbeit, da beim weiteren Ausbau der Bahninfrastruktur in erster Linie der Agglomerationsverkehr im Zentrum stehe, so Egger. Er ist aber überzeugt, dass die 350 Millionen Franken für den Bahnteil des Grimseltunnels eine überschaubare Investition sind «für ein Projekt, das viel Wertschöpfung generieren kann».
Viele regionale Vorteile
Wie diese Vorteile für die Region aussehen können, erklärte der Innertkirchner Gemeindepräsident Walter Brog, Verwaltungsrat Grimseltunnel. So könnten neue attraktive touristische Angebote geschaffen werden, wie eine direkte Anbindung an das Skigebiet auf dem Hasliberg oder auf den Titlis, die Hotellerie könnte profitieren oder auch Innertkirchen als Wohngemeinde.
Bis dahin gebe es allerdings noch viel zu tun. Wenn dereinst die Züge auf der Grimselstrecke im Dorfzentrum von Innertkirchen kreuzen, müssten der Bahnhof und das Zentrum neu gedacht werden. Sollten die Hochspannungsleitungen dereinst im Boden verschwinden, ergäben sich daraus für Innertkirchen neue Möglichkeiten, die auch in der Ortsplanung festgehalten werden müssten. Eine Planung, die viele Jahre dauern dürfte. «Wir müssen jetzt damit beginnen, denn der Baubeginn für die Grimselbahn soll ja bereits in viereinhalb Jahren sein», so Brog.
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