Captain Tschannen sauer«Jeder muss mit sich selbst abrechnen»
Der SC Langenthal muss sich erstmals nach 2491 Tagen auf eigenem Eis gegen den HC La Chaux-de-Fonds nach 60 Minuten geschlagen geben – dies deutlich mit 2:6 Toren.

Gegenwärtig scheinen die Top-4 für den SC Langenthal in weite Ferne gerückt. Mittlerweile liegen fünf Vergleiche vor, mit den Mannschaften, welche gegenwärtig die Positionen eins bis vier belegen – und da meinen es die Zahlen nicht gut mit dem SCL. Gegen Leader Olten (0:2), Verfolger EHC Kloten (0:3), den Tabellendritten und jüngsten Gegner HC La Chaux-de-Fonds (4:1 und nun 2:6) sowie den viertplatzierten EHC Visp (0:6) lautet die Bilanz 6:18 Tore sowie 3:12 Punkte. Dies obwohl vier dieser fünf Partien auf eigenem Eis ausgetragen wurden.
Normalerweise wogen die Duelle zwischen dem SCL und dem HC La Chaux-de-Fonds auf und ab; oft mit dramatischen Torszenen und ungewissem Ausgang bis in die Schlusssekunden. Diesmal aber zeigten sich die Oberaargauer nicht bereit und wurden schon im Startabschnitt überrumpelt. Und der Hauch einer Morgenröte, die Verteidiger Hans Pienitz mit seinem Anschluss zum 1:3 im Mitteldrittel in die Halle brachte, war innerhalb von weniger als zwei Minuten durch einen Treffer der beiden ehemaligen SCL-Akteure Toms Andersons (Weitschuss-Tor) und Daniel Carbis (Assist) bereits wieder verscheucht.
Tschannen spricht Klartext
Am Ende wurden die Fans Zeugen einer sporthistorischen Niederlage: 19 Mal in Folge hatte der SC Langenthal auf eigenem Eis gegen den HC La Chaux-de-Fonds gepunktet. Zum letzten Mal zuhause ohne Zähler gegen die Neuenburger geblieben ist der SCL in der Saison 2014/15 (0:4-Niederlage am 21. Dezember 2014). Die letzten sieben Spiele gegen die Romands entschied Langenthal allesamt für sich, darunter ein 3:0 und 3:1-Erfolg im Playoff-Finale und Titelgewinn 2019 – diese Punkteserie endete nun nach 2491 Tagen.
Wenig vom gezeigten angetan war SCL-Captain Stefan Tschannen: «Es war eines unserer schlechtesten Spiele der letzten Jahre. Sie gewannen die Zweikämpfe, wir waren immer einen Schritt zu spät, nicht am richtigen Ort und nichts lief für uns.» Der Start sei katastrophal gewesen, das habe es schwierig gemacht für den weiteren Verlauf. «Jeder muss jetzt eine Nacht darüber schlafen, in den Spiegel schauen und mit sich selbst abrechnen.»
Ungleich zufriedener war der langjährige SCL-Stürmer, Daniel Carbis, der mittlerweile beim HCC unter Vertrag steht: «In der letzten Woche diskutierten wir darüber, dass unsere Starts jeweils nicht so gut sind. Nun ist uns dieser recht gut gelungen, ein paar Tore waren nicht die schönsten, aber sie waren erarbeitet. Wir wussten, dass wir hier schon länger nicht mehr gewonnen hatten, und wir wollten unsere Tabellen-Position festigen und nach vorne angreifen.»
Schwierige Woche wartet
In dieser Woche warten nun zwei weitere Duelle mit Mannschaften aus der Top-4; diesmal in der Fremde. Bereits am Dienstag reist der SC Langenthal zum EHC Kloten und am Freitag zum EHC Visp ehe am Sonntag das Kräftemessen mit den GCK Lions erfolgt. Eine Woche also, in welcher der SCL bei günstigstem Verlauf unter die ersten Vier zurückkehren kann – oder im schlechtesten Fall auf einen kleinen Graben blickt.
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