Jede zweite Regionalbahn könnte vor dem Aus stehen
Der Bund will unrentable Bahnlinien stilllegen. 175 von 300 Regionalbahnen wären so laut einem Bericht gefährdet. Betroffen sind vor allem Randregionen.

Der Bundesrat will unprofitable Bahnstrecken wo immer möglich stilllegen und durch Busverbindungen ersetzen lassen. Diese Vorgabe macht die Regierung den Kantonen in einem Verordnungspaket, welches das Bundesamt für Verkehr (BAV) diese Woche in die Vernehmlassung geschickt hat.
Laut der «NZZ am Sonntag» erwartet der Bundesrat, dass bei unrentablen Regionallinien flächendeckend geprüft werde, ob nicht wirtschaftlichere Alternativen wie die Umstellung von Bahn auf Bus möglich wären.
Das Projekt entspringt den Sparbemühungen des Bundes und greift tief in die Landschaft des öffentlichen Verkehrs ein: Von den 300 bestehenden Bahnlinien des regionalen Personenverkehrs nimmt der Bund damit nicht weniger als 175 ins Visier.
Kostendeckungsgrad weniger als 50 Prozent
Es handelt sich um all jene Strecken, die einen Kostendeckungsgrad von weniger als 50 Prozent aufweisen. «Es müsste somit in Zukunft bei ungefähr jeder zweiten Linie vor grösseren Investitionen in Betriebsmittel geprüft werden, ob nicht wirtschaftliche Alternativen bestehen», schreibt das Verkehrsamt dazu.
Betroffen wären vor allem Strecken in den Randregionen. In einigen Kantonen kann das einschneidende Konsequenzen haben, schreibt die «NZZ am Sonntag». So könnte etwa Appenzell-Ausserrhoden sämtliche Bahnverbindungen verlieren. Aber selbst Linien in den Agglomerationen fallen darunter. In Luzern könnten die Anschlüsse nach Giswil und Dallenwil betroffen sein. In Bern könnte es etwa die S-Bahn-Strecken Bern–Freiburg und Bern–Burgdorf–Langnau treffen. Die Verbände des öffentlichen Verkehrs kündigen geballten Widerstand an.
Auch die betroffenen Kantone sind gemäss «NZZ am Sonntag» nicht einverstanden. Man dürfe die Kantone nicht mit den neuen Kriterien der Wirtschaftlichkeit zwingen, gewisse Bahnlinien auf Busse umzustellen, sagt etwa der Generalsekretär der kantonalen Verkehrsdirektoren, Benjamin Wittwer.
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