JAZZFESTIVAL WILLISAU
«Knox» zum Letzten
In Willisau geht eine Ära zu Ende. Niklaus «Knox» Troxler, heute 62-jährig, begann im Jahr 1966, Jazzkonzerte in Willisau zu organisieren, und leitet seit 1975 das jährliche Festival. Insgesamt traten bei über 900 Konzerten mehr als 2500 Musiker auf. In den letzten Jahren hat sich das Festival stilistisch geöffnet, doch von der Tradition her ist klar: Der Kern der Willisauer Konzerte liegt «in jener musikalischen Aufbruchsbewegung, die man im weitesten Sinn unter Freejazz zusammenfassen kann», so Meinrad Buholzer in seinem Buch «Jazz in Willisau» (2004).
Willisau bedeutete einst auch kulturpolitisch eine Wende, denn dass Jazz Kultur sei, gehörte bis Anfang der 70er-Jahre nicht zum Selbstverständnis der staatlichen Kulturförderung. Erst 1976 wurde Willisau von der öffentlichen Hand unterstützt. Heute hat das Festival ein Budget von 700 000 Franken. Doch dieses ist nicht mehr gesichert. Vor kurzem hat die Volkart-Stiftung bekannt gegeben, dass sie dieses Jahr das Festival ein letztes Mal mit 100 000 Franken unterstützt.
Neffe Arno Troxler, der das Festival ab 2010 übernimmt, war während der letzten Jahre bereits für die Technik verantwortlich und hat Schlagzeug an der Musikhochschule Luzern studiert. Er spielt in den Bands von Heidi Happy und Coal, aber auch im Trio des Jazzpianisten Hans Feigenwinter, das am diesjährigen Festival zu hören sein wird. Dieses beginnt morgen Mittwoch mit einem Konzert der African Jazz Allstars und dem Zimology Quartett um den Pianisten Matthew Shipp. Weiter geht es bis Sonntagnachmittag mit unter anderen der Mike Westbrook Band, James «Blood» Ulmer, Vera Kappeler, John Scofield & Piety Street, Ray Anderson-Marty Ehrlich, Xu Fengxia-Lucas Niggli und der Marc Ribot Group. (cme) www.jazzwillisau.ch
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