Ja zur Sanierung des Ilfisstadions
LangnauMit über 76 Prozent sagen die Langnauer Ja zum 15-Millionenkredit an die Stadionsanierung, die neue Curlinganlage und den Schwingkeller. Das deutliche Resultat sowie die hohe Stimmbeteiligung beeindrucken sogar die Gegner.
«Langnau scheint halt doch eine sportangefressene Gemeinde zu sein», stellt Christoph Utiger fest. Der EVP-Parlamentarier hatte als einer der wenigen den Mut, im Vorfeld der Stadionabstimmung öffentlich gegen den Gemeindebeitrag Stellung zu beziehen. Nun hat er das Resultat erfahren: 2594 Langnauerinnen und Langnauer – 76,6 Prozent der Stimmenden – haben ein Ja in die Urne gelegt. 791 waren gegen die 15,38 Millionen Franken, die der Sanierung des Ilfisstadions sowie der neuen Curlinganlage und des neuen Schwingkellers an der Oberstrasse zufliessen sollen. Die Stimmbeteiligung lag bei 52,3 Prozent. Natürlich hätte Utiger gerne «ein paar Stimmen mehr» auf seiner Seite gesehen. «Das vorliegende Resultat ist deutlich, sehr deutlich. Da kann man nur gratulieren», sagt er und reicht Christine Röthlisberger (SVP) beim Fototermin im Stadion sportlich die Hand. Derweil berichtet die Vizegemeindepräsidentin, die auch in der Stadionplanungsgruppe mitarbeitet, dass sie in den letzten Tagen verschiedene kritische Stimmen gehört habe. «Hätten nur 51 Prozent Ja gesagt, wäre das ein schlechtes Vorzeichen für die weitere Arbeit gewesen», sagt sie. 76 Prozent dagegen seien ein positives Signal für die ganze Region: «Die Leute haben gezeigt, dass Langnau nicht zum Schlafdorf verkommen soll.» «Keine Hinterwäldler» Auf der anderen Seite der Eisenbahngeleise, im Saal des Hotels Emmental, ist die Stimmung derweil gelöst. Rund zwei Dutzend SCL-Tigers-Fans sitzen an den Tischen, trinken gemütlich ein Bier oder ein Glas Mineral und plaudern entspannt. Sie tragen gelb-rote Halstücher, Caps mit Tigerlogo oder T-Shirts in der Playoff-Farbe grün. Er sei «extrem erleichtert», sagt Martin Leuenberger, der Leiter der Fanszene Langnau. Aber eigentlich habe er bereits nach dem Erlebnistag auf dem Viehmarktplatz, wo die Fans vor zwei Wochen für den Millionenkredit warben, mit 70 bis 80 Prozent Ja-Stimmen gerechnet. «Die Stimmung dort war so positiv, es musste einfach gut kommen.» Auch Peter Jakob, Verwaltungsratspräsident der SCL Tigers, sitzt im Saal bei den Fans. Er gibt den Reporterinnen der lokalen Fernseh- und Radiostationen Interviews, ab und zu klingelt sein Handy. Viele wollen an diesem Nachmittag gratulieren. Und einer bringt das auf den Punkt, was im Saal wohl die meisten denken: «Wäre diese Abstimmung verloren gegangen, wären wir im Rest der Schweiz als ziemliche Hinterwäldler dagestanden.» Baugesuch im September Einer feiert das Ja weder im Saal des Hotels Emmental noch in der Ilfishalle – sondern auf 1950 Metern über Meer: Gemeindepräsident Bernhard Antener (SP). Lange bevor der Abstimmungstermin feststand, hat er sich mit Kollegen zu einer fünftägigen Biketour verabredet. So erfährt er das Resultat auf dem Hahnenmoospass, auf dem höchsten Punkt der gestrigen Etappe. Seine Freude und Erleichterung seien gross, sagt er ins Handy, während der Wind hörbar um seine Ohren pfeift. Er sei vor der Abstimmung sehr angespannt gewesen, schliesslich seien seit der letzten Stadionabstimmung – damals ging es um den Einbau der Truppenunterkunft und die neue Osttribüne – 27 Jahre vergangen. Seither sei so viel passiert, dass man nicht automatisch von einem Ja habe ausgehen können. «Heute geniessen wir den Erfolg», sagt Bernhard Antener, «und morgen geht die Arbeit los.» Diese werde, das weiss auch Christine Röthlisberger, mehr Energie brauchen als der Abstimmungskampf. Die Architekten machten sich mit Hochdruck an die Detailplanung, damit Ende September das Baugesuch eingabefertig sei. Sofort nach dem Ende der nächsten Eishockeysaison werde der alte Anbau abgerissen und mit dem Neubau begonnen. Im Herbst 2012 ist das Ilfisstadion wieder spielbereit. Dann soll auch die neue 3-Rink-Curlinganlage an der Oberstrasse eröffnet werden. Markus Zahno«Heute geniessen wir den Erfolg. Morgen geht die Arbeit los.» Bernhard Antener, Gemeindepräsident«Langnau scheint halt doch eine sportangefressene Gemeinde zu sein.» Christoph Utiger, EVP>
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